Fünf Ziffern für dein Zuhause

Fünf Ziffern für dein Zuhause
Ohne Postleitzahl auf Paketen und Briefen würde es oft zu Verwechslungen kommen. Foto: Monika Skolimowska/zb/dpa

Auf Briefen, Päckchen und Paketen darf sie nicht fehlen: die Postleitzahl. Die fünf Zahlen helfen der Post, Sendungen möglichst schnell zuzustellen. Dafür haben Mathematiker ein kompliziertes System errechnet. Aber wie funktioniert das?

Was ist die Postleitzahl?

Wenn du deinen Großeltern, Eltern oder Freunden eine Karte schreiben willst, brauchst du deren Adresse. Den Namen weiß man bestimmt. Den Wohnort, die Straße und die Hausnummer vielleicht auch. Aber dann braucht man ja auch noch die fünfstellige Postleitzahl. Die kann sich doch keiner merken.

Wer seine Post in den Briefkasten wirft, sollte an die Postleitzahl denken! Foto: Philipp Brandstädter/dpa

Wer hat sich das ausgedacht?

Veit Didczuneit vom Museum für Kommunikation in Berlin kann das erklären: „Die Postleitzahlen sind für die Post wichtig, um alle Sendungen an den richtigen Ort zu übermitteln.“ Um das schnell und sicher zu schaffen, reichen Name und der bloße Wohnort nicht aus. Ein Name kann häufiger vorkommen. Außerdem kennen zum Beispiel die Mitarbeiter einer Poststelle in München nicht unbedingt alle Dörfer in der Umgebung von Hamburg.

Wie war es früher?

Früher hatten die Postleitzahlen in Deutschland vier Ziffern. Vor über 30 Jahren war Deutschland geteilt in die Bundesrepublik Deutschland im Westen und die DDR im Osten. In beiden Ländern benutzte die Post vierstellige Zahlen. Nach der Wiedervereinigung der Länder waren Hunderte Orte im Osten und im Westen mit denselben vier Zahlen gekennzeichnet. So hatte sowohl Bonn im Westen als auch Weimar im Osten jeweils die Postleitzahl 5300. Im Jahre 1993 entschied sich die Post zu einer neuen Verteilung. In Deutschland wurde die fünfstellige Postleitzahl eingeführt. Das kostete viel Mühe und Geld.

Die Bräutigams-Eiche hat eine eigene Postleitzahl. Und ein Loch für die Briefe! Foto: Horst Pfeiffer/dpa

Wie ist es heute?

Heute hat eine Postleitzahl fünf Ziffern. An den ersten beiden erkennt man die Gegend, in der ein Ort liegt. Grundsätzlich gilt: Kleinere Postleitzahlen stehen für Gemeinden im Osten und Norden. Dort beginnen die Zahlen etwa mit einer 0 oder 1. „Eine doppelte Null am Anfang wurde allerdings nicht vergeben“, sagt der Fachmann. So eine Nullnummer hätte vielen Leuten nicht gefallen. Die niedrigste Postleitzahl ist daher die 01067 in der Stadt Dresden im Bundesland Sachsen.

Wo sind hohe Zahlen?

Die höheren Postleitzahlen hingegen haben Orte im Westen und Süden bekommen. So beginnen die Zahlen in Thüringen und Teilen von Bayern mit einer 9. Die höchste Postleitzahl hat die Thüringer Gemeinde Körner mit der 99998. „Die hinteren drei sind für die Kunden reserviert“, erklärt Veit Didczuneit. Das können etwa Firmen, Postfächer oder private Leute sein. So können Firmen, die besonders viel Post bekommen, eine eigene Postleitzahl erhalten. Auch der Deutsche Bundestag in Berlin hat eine, nämlich: 11011.

Und wenn die Adresse doch mal falsch ist?

Anhand dieser Zahlen können Computer blitzschnell auslesen, wohin ein Brief, eine Karte oder ein Paket geschickt werden soll. Die Rechner erfassen die Adresszeilen. Sie können auch sehr krakelige Schriften oder versehentliche Zahlendreher erkennen und richtig zuweisen. Falls das doch mal nicht klappt, muss eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter der Post versuchen, die richtige Adresse zu entziffern. Das bedeutet: Wenn die Postleitzahl auf der Postkarte aus dem Urlaub mal nicht ganz stimmt, wird sie wahrscheinlich trotzdem ankommen. Es kann nur sein, dass die Karte etwas länger unterwegs ist.

Von Philipp Brandstädter (dpa)