Eine Welt frei von Furcht, Not und Armut

Eine Welt frei von Furcht, Not und Armut
Menschen durchsuchen im Dandora Slum einen Müllberg und suchen nach wiederverwertbaren Gegenständen. Foto: Ben Curtis/AP/dpa

Wenn du hungrig von der Schule nach Hause kommst, bekommst du zu Hause hoffentlich genug zu essen, zu trinken und du hast ein gemütliches Bett, um dich für den nächsten anstrengenden Tag auszuruhen.

Leider ist das aber nicht selbstverständlich: Viele Erwachsene und Kinder leben in Armut – auch in Deutschland. Was das genau heißt? Das erklären wir dir heute am „Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut“.

Bei Tafeln bekommen bedürftige Menschen Essensspenden. Foto: Frank Leonhardt/dpa

Was heißt eigentlich Armut?

Aber Armut, was bedeutet das eigentlich? Grundsätzlich ist damit gemeint, dass jemand von etwas zu wenig hat. Also zum Beispiel zu wenig Essen oder auch zu wenig Geld. Unterschieden wird dabei in zwei Arten von Armut: Die absolute und die relative Armut.

Absolute Armut bedeutet, dass jemand weder Essen noch sauberes Trinkwasser hat, vielleicht noch nicht einmal eine Wohnung und kein Geld, um im Falle einer Krankheit Medizin zu kaufen. Ihnen geht es also sehr, sehr schlecht. Menschen, die in absoluter Armut leben müssen, wohnen häufig in Ländern der sogenannten Dritten Welt – also beispielsweise in Afrika oder Mittel- und Südamerika. Einige Teile dieser Länder sind nicht gut entwickelt, es gibt nur wenige Schulen und nicht alle Menschen haben einen Job.

Relative Armut heißt: Jemand hat sehr viel weniger Geld im Vergleich zu den anderen Menschen im gleichen Land. Er oder sie hat also nicht die Möglichkeit, sich neue Kleidung oder ein Handy oder viele Lebensmittel zu kaufen. Oft haben diese Menschen so auch schlechtere Chancen auf eine Ausbildung. Das ist dann wie ein Teufelskreis, denn die Menschen schämen sich oft für ihre Armut und ziehen sich zurück.

Im Land Jemen herrscht Krieg und Armut, darunter leiden auch viele Kinder. Foto: Hani Al-Ansi/dpa

Wie ist der Tag entstanden?

Puh, ein ganz schön trauriges Thema. Aber zum Glück gibt es viele Organisationen, die versuchen, diese Armut und Ausgrenzung zu überwinden. So auch die Vereinten Nationen (UNO), ein Zusammenschluss von mehreren Ländern, die sich unter anderem für Frieden und den Schutz der Menschenrechte einsetzen. Die UNO haben im Jahr 1992 den 17. Oktober offiziell zum „Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut“ erklärt.

Warum genau dieser Tag? Am 17. Oktober 1987 – also noch mal einige Jahre vorher – wurde in Paris eine Gedenktafel eingeweiht. Auf der steht die Vereinbarung, „sich für eine Welt, frei von Furcht und Not einzusetzen“. Das war damals eine ziemlich große Sache – rund 100 000 Menschen waren bei der Einweihung dabei. Deshalb denkt man noch heute an diesem Tag daran, dass es nicht selbstverständlich ist, genug zu essen zu haben. Und dass alle Menschen dazu aufgerufen sind, die Menschenrechte einzuhalten – also zum Beispiel, andere zu respektieren, egal woher sie kommen, wie sie aussehen und welche Religion sie haben.

Wie versucht Deutschland, Armut vorzubeugen?

Aber was hat sich nun geändert, seitdem die UNO diesen „Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut“ eingeführt hat? In Deutschland gibt es seit einigen Jahren zum Beispiel den Mindestlohn – das heißt, inzwischen muss jeder Arbeiter mindestens 9,19 Euro pro Stunde verdienen. Viele sagen aber: Das reicht immer noch nicht! Denn auch in Deutschland gibt es immer noch viele arme Menschen – unter anderem viele ältere Leute, die nicht genügend Rente bekommen.

Auch in Afrika soll die Zahl der Menschen, die in Armut leben, seit 1990 zwar gesunken sein – sie ist aber immer noch sehr hoch. Und eigentlich ist jeder einzelne Mensch, der nicht genug Lebensmittel oder Geld zum Leben hat, schon zu viel, oder? Es bleibt also noch einiges zu tun! Auf die Menschen in Armut aufmerksam zu machen und keine Vorurteile ihnen gegenüber zu haben, ist ein erster, wichtiger Schritt.

Von Elisa Sobkowiak