Ein Tag geschenkt

Heute ist ein besonderer Tag – nicht etwa, weil Samstag ist und du wegen des Wochenendes vielleicht ausschlafen konntest. Sondern weil es ein Geschenk gibt: Einen zusätzlichen Tag.
Das Jahr 2020 hat statt der üblichen 365 Tage nämlich 366 Tage. Grund dafür ist das Schaltjahr. Den 29. Februar, wie er heute auf dem Kalenderblatt steht, gibt es also nur alle vier Jahre. Wir erklären dir, was das bedeutet und woher diese Regelung eigentlich kommt.
Was hat das mit unseren Planeten zu tun?
Vielleicht weißt du, dass unsere Zeit danach gemessen wird, wie sich unsere Erde dreht. Innerhalb von 24 Stunden dreht sich unsere Erde nämlich einmal um sich selbst – braucht dafür also genau einen Tag. Wenn unsere Erde die Sonne umrundet, dauert das hingegen ein Jahr. Wissenschaftler haben aber herausgefunden, dass das nicht haargenau, sondern nur ungefähr so stimmt. In Wahrheit benötigt die Erde nämlich 365 Tage, fünf Stunden, 48 Minuten, 45 Sekunden und noch ein mini-bisschen, bis sie die Sonne umrundet hat. Wenn man diesen genauen Zeitraum meint, spricht man auch vom sogenannten Sonnenjahr. Puh! Kein Wunder, dass diese lange Zahlenkette oft auf ein Jahr abgerundet wird.
Aber: Über die Jahre kommt mit diesen zusätzlichen fünf Stunden, die nicht berücksichtigt werden, doch einiges an Zeit zusammen. Die Stunden würden zu Tagen und die Tage zu Monaten. So würden sich irgendwann auch die Jahreszeiten und Monate verschieben: Zum Beispiel so, dass im Januar auf einmal Hochsommer ist. Damit das nicht geschieht, gibt es alle vier Jahre im sogenannten Schaltjahr einen Ausgleichstag: den 29. Februar.

Ein Kalender zeigt das Datum 29. Februar. Es ist ein ausgefallenes Datum: Nur alle vier Jahre steht der 29. Februar an. Foto: Sina Schuldt/dpa
Warum gibt es alle vier Jahre ein Schaltjahr?
Wenn du jetzt mitgerechnet hast, fällt dir auf: Das stimmt doch immer noch nicht! Fünf Stunden, 48 Minuten und 45 Sekunden sind auf vier Jahre hochgerechnet weniger als ein Tag. Deswegen gibt es noch eine zusätzliche Regel: Alle 100 Jahre fällt der Schalttag aus. Und selbst dann ist unser Kalender streng genommen immer noch nicht ganz genau. Gar nicht so einfach also, unser Kalender!
Gab es schon mal Probleme mit dem Kalender?
Bestimmt kannst du dir vorstellen, wie schwierig es war, sich diesen Kalender mit allen Monaten auszudenken und zu berechnen, wie lange die Erde braucht, um sich um sich selbst und um die Sonne zu drehen. In früheren Kalender-Modellen gab es zum Beispiel nicht in regelmäßigen Abständen einen Schalttag, sondern gleich einen ganzen Schaltmonat. Im letzten Jahr des alten römischen Kalenders – heute wäre es das Jahr 46. v. Chr. – mussten sogar ganze 90 Schalttage gleich alle Verschiebungen, die sich im Laufe der Zeit angesammelt hatten, mit einem Mal ausgleichen.
Auch wir werden wohl eines Tages unseren Kalender wieder zusätzlich zu den Schalttagen korrigieren müssen. Experten sagen aber: Das wird noch etwa 2800 Jahre dauern (dpa).