Mein Veedel – Karneval 2020

Sülz, Weidenpesch, Nippes oder Bilderstöckchen: in Köln gibt es insgesamt 86 verschiedene Stadtviertel, auch „Veedel“ genannt. Und die standen im diesjährigen Karneval eindeutig im Mittelpunkt.
Jedes Veedel ist anders – und jedes auf seine Art besonders. Wir haben fünf Kölner Kinder gefragt, was sie an ihrem Stadtteil besonders mögen. Hier kommen die Antworten:
Das Sessions-Motto 2020
„Et Hätz schleiht em Veedel” ist das Motto für die aktuelle Kölner Karnevalssession. Das bedeutet: „Das Herz schlägt im Stadtviertel.“ Damit rückt das Festkomitee die kölschen Viertel bewusst in den Blickpunkt. „Die Veedel sind die Keimzelle, also der Beginn aller Karnevalsaktivitäten”, sagt Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval. „Hier sind unzählige Karnevalsgesellschaften aktiv, hier haben aber auch der Schulkarneval und die Pfarrsitzungen ihr Zuhause.“ Und quer durch die Veedel gehen an den Karnevalstagen rund 50 Züge sowie der Rosenmontagszug, der die Menschen schon Monate vorher zusammenbringt, um Kostüme zu schneidern und Wagen zu bauen.
Lotta, 14 Jahre aus Lövenich
Lövenich liegt außerhalb der Innenstadt. Deswegen gibt es hier noch viel mehr Natur, also zum Beispiel Felder oder Wiesen. Dort gehe ich super gerne joggen oder mit meinem Hund spazieren. Und trotz der Entfernung brauche ich nur zehn Minuten, um mit der S-Bahn die Innenstadt zu erreichen.
In Lövenich kennt fast jeder jeden. Das liegt daran, dass der Stadtteil nicht sehr groß ist und fast jedes Kind auf die Johanniter Grundschule geht bzw. gegangen ist. Darum gibt es hier auch sehr viele gleichaltrige Kinder, mit denen ich mich gerne treffe. Da ich gerne Sport mache, gefällt mir außerdem der Sportplatz, auf dem man Tischtennis, Fußball, Volleyball und Tennis spielen kann.
Ich gehe außerdem sehr gerne im Rheincenter mit Freunden shoppen. Das liegt zwar in Weiden, ist aber trotzdem nur zehn Minuten von meinem Haus entfernt und gehört für mich deshalb definitiv zu den Gründen, warum ich mein Veedel gerne mag.
Das Beste ist aber natürlich, dass man hier super gut Karneval feiern kann. Zwar bin ich bei den Blauen Funken und nicht in der örtlichen Tanzgruppe, aber an Karneval macht es trotzdem sehr viel Spaß in das „Zelt“ auf dem Kirchplatz zu gehen oder den Karnevalszug mit anzusehen.
Karneval ist eben die beste Zeit des Jahres und die ist in Lövenich besonders schön.
Tom, 11 Jahre aus Deutz
“Ich mag an Deutz, dass ich Schule, Fußballverein und meine Freunde alle hier habe. Wir haben hier den Jugendpark im Rheinpark, die Poller Wiesen und man ist auch ganz schnell in der Innenstadt. Und natürlich hat man hier von der Schäl Sick den besten Ausblick auf den Dom.”
Luk, 8 Jahre aus Deutz
„Ich bin der Bruder von Tom und sehe das alles auch so, was Tom gesagt hat. Außerdem finde ich meine Schule toll und alle meine Freunde sind hier. Und wenn ich zum Spielplatz gehe, ist immer jemand da, den ich kenne.”
Frida, 6 Jahre aus Rath-Heumar
„Das Schönste an meinem Veedel ist mein Kindergarten! Ich gehe in die Rabengruppe im Kindergarten Moosweg. Jedes Jahr feiern wir ganz lange Karneval im Kindergarten. Dieses Jahr heißt das Motto Indianer. Meine Gruppe sieht jetzt aus wie ein Indianerlager. Jeder hat was mitgebracht. Wir haben ein großes Tipi, ein großes Pferd und eine Feuerstelle, an der wir kochen. Und ganz viele Kuscheltiere, die bei den Indianern wohnen. Und Bücher. Mit unseren Häuptlingen Frau Eipper und Frau Demmer basteln wir jeden Tag für den Raum. Wir haben schon Traumfänger und Bisons gebastelt. Vor ein paar Tagen mussten wir alle ein altes T- Shirt mitbringen, daraus wird das Indianer-Kleid gebastelt. Jedes Kind hat sich einen indianischen Namen ausgedacht. Meiner ist Apanaschi, das heißt schöner Tag. Ein Indianer-Lied singen wir auch. Jeden Tag lernen wir ein Wort aus der Indianersprache. Und der Schreiner aus Rath hat uns einen eigenen Totempfahl gebaut, den wir bemalt haben.“
Paul, 11 Jahre, aus Mauenheim
„Ich finde an Mauenheim besonders toll, dass es hier so ruhig ist wie im Dorf, aber dass wir trotzdem schnell in die Stadt fahren können. Hier in unserem Viertel halten wir zusammen, wir gestalten manchmal eigene Demos, zum Beispiel wenn die Autofahrer zu schnell fahren. Wir Kinder haben sogar einen eignen Fußballverein gegründet, den 1. FC Mauenheim und damit laufen wir auch beim Mauenheimer Karnevalszug mit – dem kleinsten Karnevalszug in Köln.“
Von Christina Rinkl