Was du über Korallen wissen musst

Was du über Korallen wissen musst
Farben in der Tiefe: Korallen machen die Welt unter Wasser bunt. (Foto: dpa)

Korallen sehen aus wie Blumen im Meer – aber sie sind Tiere! Wir erklären, warum sie so wichtig sind und warum es ihnen schlecht geht.

Was sind Korallen?

Sie sind bunt, bewegen sich nicht von der Stelle und sind wichtig für die Natur. Steinkorallen sehen zwar aus wie Pflanzen, sind aber Tiere – „Blumentiere“ nämlich. Sie leben in Gruppen  im tropischen Meer. Eine Koralle ist so etwas wie ein Superorganismus:  Sie besteht hauptsächlich aus einem Kalkskelett mit Röhrchen, in denen weiche, gehirnlose Tiere leben – die Polypen. Sie sind gleichzeitig die Erbauer des Skeletts. Alle Polypen, die eine Koralle bilden, sind durch eine Gewebeschicht miteinander verbunden.

Korallen bilden Riffe

Korallen gibt es in allen Farben. (Foto: Gertraud Schmidt)

So sieht ein Korallenriff aus. (Foto: Gertraud Schmidt)

Steinkorallen bilden sogenannte Korallenriffe, die aussehen wie Gebirge unter Wasser. Sie bestehen aus Kalkskeletten von abgestorbenen Korallen, in denen keine Polypen mehr leben. Auf diesem Gebirge wächst eine Schicht neuer, lebender Korallen heran. Die Polypen fangen mit ihren Tentakeln winzige Fische, Krebse oder Plankton. Hauptsächlich aber bekommen sie ihre Nahrung von den Algen, die in den Korallen leben. Im Gegensatz zu Pflanzen können Korallen keine Photosynthese betreiben, also mit Hilfe von Sonnenlicht Zucker herstellen. Dafür brauchen sie die Algen, mit denen sie in einer Symbiose leben. Symbiose bedeutet, dass die Koralle die Algen zum Leben braucht und umgekehrt. Die Algen bekommen von der Koralle Kohlendioxid für die Photosynthese. Dafür versorgen sie die Polypen mit Zucker und helfen ihnen, Kalk aus dem Meereswasser zu binden und damit ihr Kalkskelett nach unten hin immer weiter auszubauen. Ohne Algen könnte es keine großen Korallenriffe geben. Diese Algen geben den Korallen ihre bunten Farben.

Gefahr für die Korallenriffe

Das größte „Bauwerk“ der Welt ist nicht von Menschen gemacht, sondern von Polypen: Das Große Barriere Riff in Australien, das größte Korallenriff. „Wenn man die dichten Korallengärten  einmal gesehen hat, wird einem klar, warum Korallenriffe als Regenwälder der Meere bezeichnet werden“, sagt Claudia Pogoreutz. Sie ist Korallenexpertin beim Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie. Pogoreutz war schon in dem 2300 Kilometer langen Riff schnorcheln und beschreibt es als „unglaublich schön“. Sogar vom Weltraum aus ist es zu sehen.

Oh nein! Kranke Korallen verlieren ihre Farbe. (Foto: Claudia Pogoreutz)

Oh nein! Kranke Korallen verlieren ihre Farbe. (Foto: Claudia Pogoreutz)

Leider geht es den Korallen dort gar nicht gut, viele sterben ab. Dafür gibt es verschiedene Gründe. „Und die meisten sind vom Menschen gemacht“, sagt die Meeresbiologin. Ein wichtiger Grund ist die Klimaerwärmung. Weil wir Menschen mit unserem Verkehr und den Fabriken immer mehr Kohlendioxid produzieren, bildet sich eine immer dickere Lufthülle um die Erde. Die Sonnenstrahlen, die von der Erde zurück ins Weltall reflektiert werden, bleiben darin hängen. Deshalb erwärmen sich die Erde und damit auch die Meere immer mehr. Anders als wir Menschen können Korallen so eine Temperaturveränderung nicht vertragen. Das liegt vor allem an den Algen: Wird es ihnen zu warm, geraten sie in Stress und produzieren Stoffe, die schädlich für die Korallen sind. Die stoßen die Algen daraufhin ab.

Dass es den Korallen nicht gut geht, erkennt man daran, dass sie erbleichen. Mit den Algen fehlt den Korallen auch die Farbe, ihr weißes Kalkskelett scheint durch. Das Kohlendioxid richtet noch mehr Schaden an: Es geht von der Luft auch in die Meere über. Dort verbindet es sich mit dem Wasser zu Kohlensäure. Sie greift die Kalkskelette der Korallen an.

Folgen für die Natur

Wenn Korallenriffe zerstört werden, hat das schlimme Folgen für die Natur.  Die Riffe sind Lebensraum für viele Fische, die sich dort vermehren.  Bis zu zehn Millionen verschiedene Arten von Lebewesen können in den Riffen leben. Die Riffe schwächen außerdem große Meeresstürme ab und schützen so die Küsten.

Wenn du Korallen sehen möchtest, musst du nicht bis nach Australien fliegen: Viele große Aquarien haben tropische Korallen.

Von Jasmin Krsteski

Tauch mit uns! Hier siehst du noch mehr Korallen:

(Fotos: Pogoreutz, Schmidt, dpa)