Donnernde Wassermassen und bunte Regenbögen

Donnernde Wassermassen und bunte Regenbögen
Tausende Tonnen Wasser fließen pro Minute die Niagarafälle hinab. Foto: Insa Sanders/dpa

Millionen Menschen aus vielen Ländern kommen jedes Jahr, um die Niagarafälle zu sehen. Wo sie liegen und was sie so besonders macht, erfährst du hier.

Feiner Wassernebel liegt in der Luft. Die Sonne scheint, und mehrere Regenbögen zeigen ihre Farben. Das Wasser in der Luft kommt allerdings nicht vom Regen, wie man es sonst kennt. Große
Wasserfälle in der Nähe haben dafür gesorgt. Hier donnern riesige Mengen Wasser mit solch einer Kraft hinunter, dass Wassernebel entsteht. Die Wasserfälle sind die berühmten Niagarafälle.

Das sind die Horseshoe Falls. Der breiteste Wasserfall der Niagarafälle hat die Form eines Hufeisens. Foto: Insa Sanders/dpa

Auf Englisch heißen sie Niagara Falls. So heißt auch die Stadt, an der sie liegen. Genaugenommen sind es sogar zwei Städte. Ein Niagara Falls liegt im Bundesstaat New York im Land USA. Die Stadt Niagara Falls liegt in Ontario im Land Kanada. Die Niagarafälle gehören also zu beiden nordamerikanischen Ländern. Mehrere Brücken über den Fluss verbinden die beiden Städte. Eine Brücke heißt passenderweise Rainbow Bridge, übersetzt Regenbogenbrücke.

Die Form eines Hufeisens

Mit der Bezeichnung Niagarafälle sind drei Wasserfälle gemeint. Am breitesten sind die Horseshoe Falls. Horseshoe ist das englische Wort für Hufeisen. Der Wasserfall hat von oben betrachtet eine Hufeisenform. Er wird auch Canadian Falls genannt, also kanadischer Wasserfall. Denn er liegt auf der kanadischen Seite.

Durch den Wassernebel in der Luft, entstehen bei Sonnenschein Regenbögen in der Nähe der Niagarafälle. Foto: Insa Sanders/dpa

Dann gibt es noch die American Falls, also den amerikanischen Wasserfall, und die Bridal Veil Falls. Das bedeutet übersetzt Brautschleier. Der Wasserfall erinnert an den Schleier einer Braut. Er liegt auf der US-amerikanischen Seite, neben den American Falls.

An der höchsten Stelle der drei Niagarafälle fällt das Wasser etwa 50 Meter tief. Jede Minute donnern tausende Tonnen davon hinunter. Das ist ein Rekord. Nirgendwo sonst fließt solch eine Menge auf einmal irgendwo herunter.

Mit dem Boot ganz nah ran

Das Getose des Wassers ist nicht nur laut. Man wird auch ordentlich nass, wenn man nahe herankommt. Wer will, kann an einer kleinen Bootstour teilnehmen. Sie werden schon seit fast 200 Jahren veranstaltet. Egal, wie gut das Wetter ist: Alle Passagiere bekommen vor der Fahrt einen Regenponcho zum Überziehen. Das Boot fährt dann an den American Falls vorbei und in das wilde Wasser im Bogen der Horseshoe Falls. Die Leute kreischen, und nach der Tour sind alle so nass, als hätten sie geduscht.

Mit dem Boot kommt man nah an die Wasserfälle heran und wird ordentlich nass. Foto: Insa Sanders/dpa

Mehrere Millionen Touristen kommen jedes Jahr an diesen Ort, um das Naturwunder zu sehen. Dabei sind die Wasserfälle nicht nur tagsüber eine Sehenswürdigkeit. Es lohnt sich auch, sie bei Dunkelheit zu besichtigen. Dann werden sie vom Ufer in bunten Farben angestrahlt. Wie bei einem Regenbogen leuchten auch hier die vielen kleinen Wassertropfen in der Luft.

Von Insa Sanders (dpa)