Schwünge im weichen Schnee neben der Piste

Schwünge im weichen Schnee neben der Piste
Im tiefen Schnee zu spielen, ist super. Foto: Mariana Friedrich/dpa

In tiefem Schnee auf Skiern zu fahren, ist aufregend. Es kann aber auch gefährlich sein. Deswegen muss man auf ein paar Dinge achten. Skilehrer und Bergführer Kaspar Reinhard hat gute Tipps.

Neben den Rodelbahnen und Ski-Pisten sieht der Schnee wunderbar weich aus. Da bekommt man richtig Lust, einfach hineinzuspringen. Nino und sein kleiner Bruder Matti machen das: Sie lassen sich in den Schnee fallen und lachen. Fast bis zu den Knien stecken sie nun darin. Nino und Matti wohnen in unserem Nachbarland Schweiz. Wenn sie mit ihrem Vater Ski fahren, gehört eine Runde im Tiefschnee dazu.

Im Tiefschnee zu laufen, ist nicht so einfach. Am besten bleibt man zusammen, damit man sich gegenseitig helfen kann. Foto: Mariana Friedrich/dpa

„Tiefschnee macht mir keine Angst“, sagt Nino. Er ist zehn Jahre alt. Seit sechs Jahren fährt er Ski, und ist dabei schon richtig sicher. Matti ist sechs und hat vor zwei Jahren angefangen. Ihr Vater Kaspar Reinhard ist Skilehrer und Bergführer. „Ich finde es wichtig, dass jeder, der Ski fährt, auch tiefen Schnee ausprobiert“», sagt er. Dabei könne man viel lernen. Denn die Schwünge und Tricks sind im Tiefschnee meist schwieriger zu fahren.

„Wenn du das übst, bekommst du nicht so schnell Angst, wenn du von der Piste abkommst und vielleicht hinfällst“, sagt der Experte. Das stärke das Selbstbewusstsein. „Dazu kommt eine große Portion Abenteuer.“

Am besten als Gruppe

Dabei darf man natürlich nicht überall im Tiefschnee fahren. Denn abseits der vorgegebenen Pisten kann es gefährlich werden. „Eine Lawine könnte ausgelöst werden. Deshalb solltest du nicht in abgesperrten Bereichen fahren“, sagt Kaspar Reinhard. „Doch direkt neben einer festen Piste kannst du sicher beginnen.“ Da ist der Schnee häufig weich – und du bist trotzdem sicher und kommst auch leicht wieder zurück. Der Fachmann rät: „Am besten fahrt ihr immer als Gruppe. So können die Erfahreneren unter euch den weniger Erfahrenen helfen.“
Kennst du einen Berghang nicht so gut, solltest du dich langsam vorarbeiten. „Du weißt nicht, ob sich unter der Schneedecke ein Felsen versteckt“, erklärt der Skilehrer. „Mache am besten zunächst einen Schwung abseits der Strecke. Dann noch einen.“ Auch mit dem Skistock kannst du testen, wie tief der Schnee eigentlich ist. „Schnalle die Ski ruhig mal ab und laufe ein Stück. Dann weißt du, wie tief der Schnee ist und bist weniger überrascht, wenn du hinfällst.“

Die Bindung am Ski kann man mit dem Skistock sauberkratzen. Foto: Mariana Friedrich/dpa

Aufstehen ist nicht so einfach

Im tiefen Schnee ist es sehr wichtig, wie du die Ski belastest. Wenn ein Ski tiefer einsinkt als der andere, könntest du das Gleichgewicht verlieren. „Fällst du im Tiefschnee hin, ist es nicht so einfach, wieder aufzustehen. Das solltest du also gut üben“, sagt Kaspar Reinhard.

Nino weiß schon sicher, wie das geht. Nach einem Sturz befreit er die Bindung des Skis vom Schnee und legt sich den Ski parallel zum Hang hin. So steht er gerade und rutscht nicht weg. „Jetzt musst du deine Schuhe sauber machen“, sagt der Zehnjährige. „Das geht mit dem Skistock und vorn an der Bindung.“ Kurz darauf fährt er weiter durch
den weichen Schnee.

Von Mariana Friedrich (dpa)