Der Oktopus: Ein Tier aus der Tiefe des Meeres

Der Oktopus: Ein Tier aus der Tiefe des Meeres
Der Oktopus ist ein faszinierendes Wassertier. Foto: dpa

Oh, du bist aber arm dran! Du hast ja bloß vier Arme. Und zwei davon benutzt du nur als Beine zum Laufen, anstatt mit ihnen zu tasten und zu greifen. Da bin ich mit meinen acht Armen besser dran. Gestatten: Ich bin Oskar, der Oktopus. Ich wohne gut versteckt in den Tiefen der Meere. Ich erzähle dir jetzt ein paar Sachen über mich. Sie kommen dir wahrscheinlich ungewöhnlich vor.

Also, die acht Arme sind dir schon einmal aufgefallen. Schön und gut. Aber was ist das denn für ein riesiger Zinken unter meinen Augen? Eine Nase ist das jedenfalls nicht. Das ist mein Mantel. Darin befinden sich meine Organe. Ein Gehirn zum Beispiel und auch drei Herzen. Ja, gleich drei! Durch die pumpt blaues Blut.

Ach so, ich bin wirbellos. Im Gegensatz zu dir habe ich keine Wirbelsäule und auch sonst keine Knochen. Bloß einen harten Schnabel aus Horn, mit dem ich jage und fresse. Keine Knochen zu haben ist echt praktisch. Dadurch kann ich mich fast überall durchquetschen und unheimlich dünn machen.

So dünn, wie es mein messerscharfer Schnabel zulässt. Mit dem zerkaue ich kleine Krabben, Krebse und Fische. Selbst Muscheln fresse ich mit Vorliebe. Ihre Schalen sind kein großes Hindernis für mich. Die breche ich leicht mit meinen starken Armen auf.

Viele Saugnäpfe an den Armen

An meinen Armen sind viele Saugnäpfe. Mit denen kann ich mich festhalten und zupacken. Natürlich benutze ich meine Arme auch zum Bewegen. Ich kann schwimmen und auf dem Boden krabbeln. Wenn’s sein muss, auch an Land.

Die Menschen bekommen mich allerdings nur selten zu Gesicht. Denn ich bin etwas schüchtern und kann mich gut unsichtbar machen. Wenn ich ganz doll meine Muskeln anspanne, kann ich meine Farbe verändern. Ich passe mich einfach an den Meeresboden an und bin dadurch gut getarnt.

Eine Ladung Tinte für den Feind

Oder aber ich schlüpfe in ein Versteck und verschließe den Eingang mit einem Stein oder einer Muschelschale. So bleibe ich unentdeckt. Wenn mir doch einmal jemand zu sehr auf den Keks geht, dann verspritze ich eine Ladung Tinte und schwimme schnell davon.

Vielleicht findet ihr Menschen mich gerade deshalb so interessant. Weil ihr mich so rarmache. Oder aber, weil ich so unheimlich klug bin. Ich gelte als das cleverste Kerlchen unter den wirbellosen Tieren. Die Konkurrenz ist aber auch nicht sehr groß. Die ganzen Schwämme, Würmer und Muscheln hier im Meer sind schließlich ganz schön weich in der Rübe.

Von dpa

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