„Angst kann motivieren“

„Angst kann motivieren“
Häufiger Starkregen ist eine Folge des Klimawandels. Aber auch auf unsere Gefühle wirkt sich die Klimakrise aus. Foto: Insa Sanders/dpa

Der Klimawandel besorgt Kinder – Wie du damit umgehen kannst

Der Klimawandel und seine Folgen: Damit beschäftigen sich viele Menschen, zum Beispiel Julie King. Die Wissenschaftlerin arbeitet an der Universität Oldenburg. Sie interessiert sich unter anderem dafür, was für Auswirkungen der Klimawandel auf unsere Gefühle hat.

Welche Gefühle löst der Klimawandel aus?

Wenn man sich mit dem Klimawandel und den Folgen beschäftigt oder ständig davon in den Nachrichten hört, kann das Sorgen, Ängste und Stress auslösen. Viele fühlen sich in dieser Krise hilflos und überfordert.

Der Klimawandel verändert unsere Umwelt. Das kann uns Angst machen. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Betrifft die Klima-Angst viele Kinder?

Dazu gibt es bisher nur wenige Daten. Aber man kann sicher sagen, dass die Angst viele junge Menschen betrifft. Sie haben noch ein langes Leben vor sich und hören ständig, dass das alles schlimm wird. Das sieht man auch auf den Schildern bei „Fridays for Future“. Viele junge Menschen sind unsicher, was in der Zukunft auf uns zukommt.

Was ist das Besondere an dieser Art Angst?

Es ist ein Ur-Instinkt, dass Menschen vor Bedrohungen Angst haben. Wenn man zum Beispiel im Wald auf einen Bären trifft, bekommt man Angst. Entweder flieht man, man kämpft oder man erstarrt. Der Klimawandel ist auch eine Bedrohung. Es ist aber anders als beim Bären. Der ist irgendwann weg. Der Klimawandel ist aber eine ständige Bedrohung. Man hat nicht die ganze Zeit starke Angst. Sie kommt aber immer wieder, wenn man darüber nachdenkt.

Die Wissenschaftlerin Julie King forscht zu den Folgen des Klimawandels. Foto: privat

Wie kann man damit umgehen?

Es ist völlig okay, diese Angst zu fühlen. Das zeigt auch, dass man das Ausmaß der Krise verstanden hat. Wenn man erkennt, dass die Klimakrise einem Angst macht, ist der erste Schritt darüber zu reden. Zum Beispiel mit den Eltern, Geschwistern oder Freunden. Die Angst kann auch Motivation sein, etwas zu tun.

Was denn zum Beispiel?

Sie kann dazu führen, dass man sich selbst und sein Verhalten ändert, um zu helfen, den Klimawandel zu verlangsamen.

Wie kann man in so einer Krise positiv bleiben?

Indem man Mut hat, zusammenzuhalten und Fortschritte zu machen. Etwa, indem wir uns kreative Lösungen ausdenken und sie umsetzen. Und es hilft, sich daran zu erinnern, wofür wir dankbar sind. (dpa)