Was wollen die Parteien eigentlich?

Was wollen die Parteien eigentlich?
Die Politiker diskutierten auf der Bühne, Bild: Vincent Kaperlat

Unsere Kinderreporter waren auf einer Wahlveranstaltung für Jugendliche. So hat es ihnen gefallen.

Der Bericht von Justus (12)

Ich war letzten Mittwoch im Altenberger Hof in Nippes. Dort fand die „U18-Wahlarena“ des Kölner-Jugendrings im Rahmen der anstehenden Bundestagswahl für Jugendliche statt.

Die Jugendlichen informierten sich zum Beispiel über die einzelnen Interessen der Parteien. Wer mit 16 oder 17 Jahren bald volljährig ist, kann schließlich bei der nächsten Wahl selbst mitwählen. Zwischen den Tischen der unterschiedlichen Parteien, auf denen Broschüren, Stifte, Aufkleber und Karten lagen, gab es – nur zur Unterhaltung – kleine Attraktionen.

Nach einer Stunde, in der man die Parteienvertreter mit Fragen löchern konnte, kamen die Kandidatinnen und Kandidaten für die Kölner Wahlkreise auf die Bühne. Ihnen wurden viele Fragen gestellt, zum Beispiel zum Umweltschutz und der Klimakrise, zur Diskriminierung von Minderheiten und zu Schule und Freizeit.

Die Kandidaten nahmen sich Zeit für die Kinderreporter, Bild: Vincent Kaperlat

Jeder Kandidat und jede Kandidatin hatte eine Minute Zeit, um die Frage zu beantworten. Die Kandidaten der anderen Parteien mussten, wenn sie selbst nicht sprachen, Kopfhörer aufsetzen. Am Ende wurden auch Fragen aus dem Publikum und dem Chat gestellt.

Meine Frage lautete: Ich bin zwölf Jahre alt und in der siebten Klasse. In den unteren Stufen gibt es viele Schülerinnen und Schüler, die jünger sind und sich deshalb noch nicht impfen lassen können. Wie unterstützen Sie, dass sich für den Schutz der Kinder mehr Erwachsene impfen lassen? Die Antworten waren unterschiedlich: Einerseits müsse man mehr auf mobile Impfungen setzen, andererseits müsse man die Leute mehr über die Impfung aufklären.

Ein besonderes Thema dieser Veranstaltung: Sollte das Alter, ab dem man wahlberechtigt ist, herabgesetzt werden? Dann könnten auch Jugendliche die Politik mitbestimmen. Weil die Veranstalter das sehr wichtig finden, gab es am Ende eine Wahl für Leute unter 18 Jahren, die natürlich keine Auswirkung auf die Bundestagswahl am 26. September hat. Diese Jugendwahl war dazu da, die Meinung der Jugendlichen herauszufinden. Das Event war super und wirklich toll organisiert.

Der Bericht von Anna (11)

Letzte Woche fand am Altenberger Hof in einer großen Halle eine Wahlveranstaltung für Kinder und Jugendliche statt. Von der CDU, der SPD, den Grünen, der FDP und den Linken gab es Parteistände. Mit Bällen in bunten Röhren konnten wir abstimmen, welche politischen Themen wir am wichtigsten finden. Die wurden dann später diskutiert.

Erst sind wir an den Ständen vorbeigelaufen, haben Fragen gestellt und uns Flyer mitgenommen. Für die CDU war die JU da. Das ist die Abkürzung für Junge Union. Deren Kandidat war Aaron Appuhn. Er ist von Beruf Soldat. Sein größtes Ziel für Deutschland ist es, dass Sicherheitskräfte wie die Polizei mehr wertgeschätzt werden.

Die Kinderreporter mit dem Kandidaten von Volt, Bild: Vincent Kaperlat

Die Grünen finden, dass sie für den Klimaschutz das beste Konzept haben. Sie denken, dass viele es nicht so ernst nehmen. Volt möchte für den Klimawandel neue Ideen entwickeln und nicht so viel verbieten. Die Abgesandte von den Linken Beate Hane-Knoll hat als Jugendliche noch nicht viel mit Politik zu tun gehabt. Richtig angefangen hat sie erst mit 25 Jahren. Sanae Abdi aus der SPD beschäftigt sich schon mit Politik, seit sie 14 ist.

Dann ging die Diskussionsrunde los. Die Kandidaten haben alle die gleichen Fragen gestellt bekommen. Eine Frage war, wie man junge Menschen mit in den Klimaschutz einbinden möchte. Die Linke und Volt fanden, das es in den Schulen mehr Aufklärung über das Klima geben sollte.

Zum Thema Diskriminierung kam die Frage, wie die Parteien zu einem Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst stehen. Alle Parteien waren sich einig, dass es eine persönliche Entscheidung ist. Allerdings fanden die FDP, CDU und SPD, dass man neutral bleiben sollte, wenn man für den Staat tätig wird.

Zum Schluss gab es die Frage, wie man sichere Orte im öffentlichen Raum für Kinder schafft. Anna Kipp von den Grünen fand, dass viel mehr Geld in Jugendzentren gesteckt werden sollte. Die ganze Veranstaltung war sehr spannend! Ich habe sehr viel neues über die Parteien gelernt.