Aloha, Hawaii!

Vor 60 Jahren wurde die Inselgruppe zum 50. Bundesstaat der USA – Wir erklären dir, wie es dazu kam.
Türkisfarbenes Wasser, Mädchen mit bunten Blumenkränzen im Haar und atemberaubende Natur – kommen dir auch all diese Dinge in den Sinn, wenn du an Hawaii denkst? Wenn du auf die Karte schaust, wird dir auffallen, dass Hawaii eine Kette aus kleinen Inseln inmitten des Pazifischen Ozeans ist. Das nächstgelegene Festland ist ganz schön weit weg – nämlich insgesamt 3860 Kilometer von Nordamerika entfernt. Aber wusstest du, dass Hawaii zu den USA gehört? Nein? Das war auch noch nicht immer so. Wir erklären dir, wie es dazu kam.
Erste Menschen auf Hawaii
Aber alles der Reihe nach: Die ersten Menschen kamen vermutlich im Jahr 800 nach Christus nach Hawaii. Ganz schön lange her! Diese Menschen hießen Polynesier und sollen zu den geschicktesten Seefahrern der Geschichte gehört haben. Denn sie besiedelten neben Hawaii zum Beispiel auch Neuseeland und mussten dafür tausende Kilometer über das Meer zurücklegen. Insgesamt gehören rund 130 Inseln zu Hawaii – von denen sind aber nur die acht größten erschlossen. Sie alle sind ursprünglich aus einem Vulkan entstanden. Weil sich die Erdplatten während der Jahre aber immer wieder verschoben haben, gibt es nicht nur einen Vulkan und eine Insel, sondern viele kleine. Ungefähr 1,4 Millionen Menschen leben hier.
Übrigens: Noch heute sind einige Vulkane auf Hawaii aktiv. In der Regel ist das aber für uns Menschen ungefährlich, weil die Lava sehr langsam fließt. Im vergangenen Jahr wurden bei einem Vulkanausbruch aber auch einige Häuser zerstört.
Einfluss aus dem Westen
Mit der Zeit begannen die Polynesier sich an der Lebensweise der US-Amerikaner und Europäer zu orientieren. Denn in den 1820er Jahren kamen Menschen aus dem amerikanischen Boston auf die Inselgruppe: Schon viele Jahrzehnte zuvor begannen vor allem die Menschen aus Europa, entfernte Länder zu entdecken und versuchten, dort auch zu herrschen.
Unter ihrem Einfluss wurde 1840 die erste hawaiische Verfassung nach amerikanischem und europäischem Vorbild eingeführt. Sogar das Hula-Tanzen wurde auf den Inseln verboten! Das sind rhythmische Schrittfolgen, durch die man mit seinem Körper eine Geschichte erzählen kann.
Und das reichte den Amerikanern noch nicht: 1898 wurde Hawaii komplett von den USA besetzt und „amerikanisiert“. Das heißt, sogar die hawaiische Sprache wurde durch Englisch als Amtssprache ersetzt. Dann hat es aber noch eine ganze Zeit gedauert, bis Hawaii auch offiziell zum 50. Bundesstaat der USA wurde. Nämlich bis zum 21. August 1959 – das ist heute also 60 Jahre her.
Hawaii heute
Viele Hawaiianer sprechen davon, eines Tages wieder ein eigenständiges Volk zu sein – unabhängig von den USA. Denn ihre Kultur ist durch die vielen eingewanderten Amerikaner und Asiaten in den Hintergrund gerückt. Das versuchen einige Hawaiianer zu ändern: Beispielsweise gibt es mehrere Schulen, die ausschließlich auf Hawaiisch unterrichten. Auch die Mythen der Götter werden den Kindern beigebracht – denn früher glaubten die Menschen, dass Naturkatastrophen wie beispielsweise Vulkanausbrüche nur geschahen, wenn die Regeln der Götter nicht befolgt wurden.
Sieben Million Touristen
Die Amerikaner haben das Hawaii, wie es heute ist, ziemlich verändert. Denn sie brachten auch die Touristen auf die Inseln. Zum Vergleich: 1967 waren es eine Millionen Menschen, die Hawaii jedes Jahr aus aller Welt besucht haben. Heuten sollen es ungefähr sieben Millionen sein. Das liegt unter anderem daran, dass der Weg nach Hawaii mit dem Flugzeug einfacher geworden ist. Trotzdem ist man aber von Europa aus immer noch mindestens 20 Stunden unterwegs – also fast einen ganzen Tag.
Warum Hawaii bei den Touristen so beliebt ist, erkennst du vielleicht an den Bildern. Die Natur auf Hawaii sieht aus wie im Paradies! Es gibt lange, weiße Strände, wo du surfen kannst, und viele Tier- und Pflanzenarten, die nur auf Hawaii existieren. Hast du schonmal den Begriff „Aloha“ gehört? Dieses Wort wird oft zum Gruß verwendet, ist aber eher die ganze Lebenseinstellung der Hawaiianer. Es steht für ein Leben in Glück, Harmonie und Gesundheit. Und, dass man allen mit Respekt entgegentreten soll. Klingt doch ziemlich gut, oder?
Elisa Sobkowiak