Experten ermitteln nach Zugunglück

Experten ermitteln nach Zugunglück
Feuerwehrmänner bei der Arbeit am verunglückten Zug. (Foto: dpa)

Wenn ein Unfall passiert, wird oft eine wichtige Frage gestellt: Wie konnte das geschehen? Die Antwort darauf ist für die Familien der Opfer wichtig. Die Antwort kann auch dabei helfen, zu verhindern, dass so etwas Schlimmes noch mal passiert.

Wie das geschehen konnte, fragen sich viele Leute auch bei einem schweren Unglück im Bundesland Bayern. Dort sind am Dienstag zwei Züge gegeneinander gestoßen. Mehrere Menschen kamen ums Leben, viele wurden verletzt.

Fehler von Mensch oder Technik?

Die Polizei und andere Experten wollen nun herausfinden, warum der Unfall passiert ist. Das nennt man eine Ermittlung. Die Ermittler wollen wissen, ob es ein technisches Problem gab oder ob jemand einen Fehler gemacht hat. Oder beides.

Dafür gucken sich die Ermittler ganz genau die Datenspeicher-Kassette an. Das ist ein Gerät im Zug, das viele Informationen über die Zugfahrt speichert. Es ist wie die Speicher-Karte in einem Handy oder einer Kamera. Das Gerät wird auch Black Box (gesprochen: bläk box) genannt.

Es ist ungefähr so groß wie ein Taschenbuch, erklärt ein Experte. Meist sei es im Maschinenraum eingebaut. Es könne sich aber auch in der Kabine des Lokführers oder in einem normalen Abteil befinden.

Gespeicherte Daten untersuchen

Auf dem Gerät wird zum Beispiel gespeichert, welcher Lokführer den Zug fährt. Oder wie schnell der Zug auf den Gleisen unterwegs ist.

Es wird auch gespeichert, ob bestimmte Signale auf der Strecke angezeigt werden. Diese Signale sind wie Ampeln im Straßenverkehr. Sie sind sehr wichtig für Lokführer, um zu wissen, was sie tun müssen.

Diese Informationen können den Ermittlern in Bayern vielleicht helfen, die Ursache des Unfalls aufzudecken. Zwei Datenspeicher-Kassetten wurden in den Trümmern der Züge gefunden. Sie werden jetzt genau unter die Lupe genommen.

Von dpa