Schubsen und Drängeln erlaubt

Hunderte von Menschen streiten sich um einen Ball. Sie klettern über Zäune, durchqueren einen Fluss und quetschen sich durch enge Gassen. Kaum zu glauben – in einem Ort im Land England ist das ein Sport!

Er heißt „Shrovetide-Fußball“ und wird jedes Jahr an Faschingsdienstag und Aschermittwoch gespielt. Zwei Mannschaften treten gegeneinander an. Beide kommen aus dem gleichen Ort: Ashbourne. Die einen aus dem Norden, die anderen aus dem Süden.

Spiel durch den ganzen Ort

Nass kann man bei dem Spiel auch werden. (Foto: dpa)

Wie beim Fußball wollen beide Mannschaften Tore machen. Die Tore sind aber fast fünf Kilometer voneinander entfernt. Deswegen fallen nur wenige Tore – die Spieler müssen sich schließlich an Hunderten Gegnern durch den ganzen Ort kämpfen.

Dabei dürfen die Spieler den Ball, anders als beim Fußball, mit dem ganzen Körper berühren. Auch Drängeln und Schubsen sind erlaubt! Deswegen geht es auch immer ziemlich wild zu. Manche Anwohner bringen vorher Bretter an ihren Fenstern an, damit die Glasscheiben nicht kaputtgehen.

Friedhöfe sind verboten

Es gibt nur wenige Regeln bei dem Spiel: Zum Beispiel ist es verboten, dass ein Spieler den Ball per Auto oder Moped transportiert. Auch unnötige Gewalt ist untersagt. Außerdem darf der Ball nicht auf Friedhöfe und Gedenkstätten gespielt werden.

Ein „Shrovetide-Fußballspiel“ dauert außerdem extrem lang: Es dauert in der Regel acht Stunden lang!

Das Spiel ist ein sehr alter Brauch. Wann es zum ersten Mal gespielt wurde, weiß man nicht genau. Es soll wohl schon im Mittelalter stattgefunden haben.

Von dpa