Youtuber im Slum
Julien Bam hat sich Gummistiefel angezogen. Denn für sein neues Video ist der YouTube-Star, der mehr als fünf Millionen Follower hat, in ein Land geflogen, in dem es oft ziemlich dreckig oder nass ist. Fünf Tage lang war er in Bangladesch in Asien unterwegs. Dort hat er sich auch mit vielen Kindern getroffen.
Das Ziel der Reise: Julien Bam will darauf aufmerksam machen, wie schlecht es vielen Kindern in dem armen Land geht. „In Bangladesch dürfen Kinder oftmals keine Kinder sein, weil sie schon früh mit für den Lebensunterhalt der Familie sorgen müssen und arbeiten gehen“, erzählt er.
Die Reise wurde organisiert von Unicef. Diese Organisation hilft Kindern, etwa in Bangladesch, damit sie zur Schule gehen können. Eines dieser Kinder ist Rabbi. Er geht vormittags in ein Lernzentrum, um seinen Schulabschluss zu machen. Nachmittags verkauft er Snacks in seinem Armenviertel, dem Slum Bhola.
Hitze, Gestank, Feuchtigkeit
Julien Bam besuchte Rabbi – und war vollkommen überwältigt. „Die Ankunft dort hat mich echt geschockt“, erzählt er in seinem Video. „Die Hitze, die Feuchtigkeit, der Geruch von Müll, Abgasen, die Lautstärke, die dunklen Gassen, das gleißende Licht.“
Von vielen Menschen, denen er auf der Reise begegnete, war Julien Bam beeindruckt. Nicht nur von Rabbi, der das Geld für seine ganze Familie verdiente. Auch von der zwölf Jahre alten Aischa zum Beispiel: Sie lebt auf einer Insel, die immer weiter im Meer verschwindet. Trotzdem sagt sie: Ich habe vor nichts Angst!
Ein Land der Hoffnung
Julien Bam findet: „Die Kinder sind auf jeden Fall die Hoffnung des Landes.“ Wichtig sei es aber, dass alle Kinder spielen und zur Schule gehen können. Sie sollten träumen dürfen. „Dann bin ich voller Zuversicht, dass sich das Land und die Menschen gemeinsam weiterentwickeln können.“
Schuften für Mode
In Bangladesch leben 166 Millionen Menschen – das sind ungefähr doppelt so viele wie in Deutschland. In dem Land lassen viele bekannte Mode-Marken ihre Kleidung herstellen. Viele Menschen sagen, dass die Arbeiter unter teilweise sehr schlimmen Bedingungen schuften müssen.
Von Silke Katenkamp und Doreen Garud (dpa)