Australien sucht Wombat-Kuschler

Es klingt nach einem Traumjob: Auf eine sonnige Insel fliegen und mit einem flauschigen Tier kuscheln. In Australien wird tatsächlich zurzeit ein Wombat-Kuschler gesucht. Wir verraten dir, was es damit auf sich hat und stellen dir die Tiere mal genauer vor.
Findelkind Derek
Die lustige Idee hat einen traurigen Hintergrund: Derek ist ein junger Wombat. Dereks Mutter wurde von einem Auto überfahren, als sie eine Straße überquerte. Derek wurde in ihrem Beutel gefunden. Jetzt kümmert sich eine Frau um den Kleinen. Sie pflegt oft verletzte Wombats gesund. Derek lebt auf der Insel Flinders Island. Sie gehört zu Australien und liegt zwischen der Insel Tasmanien und dem Festland. Dort leben nur 900 Menschen.
Der Wettbewerb
Ein Video des kleinen Wombats verbreitete sich rasend schnell über das Internet. Derek ist inzwischen eine Berühmtheit. Viele Menschen schrieben, wie gern sie ihn einmal knuddeln würden. Das brachte die Mitarbeiter des Tourismusbüros von Tasmanien auf die Idee zu dem Wettbewerb. Sie wollen auf diese Weise die Insel bekannter machen. Der Gewinner darf drei Tage auf Flinders Island verbringen – und ganz viel mit Derek spielen und kuscheln. Es können aber leider nur Australier teilnehmen, die älter als 18 Jahre alt sind. Ihre Aufgabe: Sie sollen in höchstens 25 Wörtern erklären, warum sie der beste Wombat-Kuschler sind.
So sehen Wombats aus
Wombats sehen aus wie kleine, tapsige Bären. Sie sind aber Beuteltiere – so wie Kängurus und Koalas. Wombats haben braunes Fell und einen kleinen Stummelschwanz. Sie werden 70 bis 120 Zentimeter lang und 20 bis 40 Kilogramm schwer. Weibchen sind größer und schwerer als Männchen. Ein Jungtier kommt nach etwa 20 Tagen zur Welt und wächst fünf bis acht Monate im Beutel der Mutter heran. Danach bleibt es noch ungefähr ein Jahr bei seiner Mutter. Obwohl Wombats Beuteltiere sind, erinnern ihre nachwachsenden Schneidezähne an die von Nagetieren.
So leben Wombats
Wombats kommen in freier Wildbahn nur in Australien vor. Mit ihren scharfen Krallen graben sie Wohnhöhlen tief unter der Erde. Manchmal bauen sie bis zu 20 Meter lange und verzweigte Tunnel. Tagsüber schlafen Wombats dort die meiste Zeit. Dabei legen sie sich meistens auf den Rücken und strecken Arme und Beine nach oben. In der Dunkelheit gehen die nachtaktiven Tiere auf Futtersuche. Die Pflanzenfresser mögen am liebsten Gräser, aber auch Moos und Wurzeln. Ähnlich wie Hunde ihr Revier markieren, machen das auch Wombats: An ihre Lieblingsfutterstelle setzen sie Kot in Würfelform. Wenn sie es eilig haben, können Wombats bis zu 40 Kilometer pro Stunde schnell flitzen.
Arten und Bedrohung
Es gibt drei Arten: den Nacktnasenwombat, den Nördlichen Haarnasenwombat und den Südlichen Haarnasenwombat. Der Nördliche Haarnasenwombat ist stark bedroht: Es gibt nur noch ungefähr 100 von ihm. Der größte Feind der Wombats ist der Mensch: Straßen zerschneiden den Lebensraum der Tiere. Beim Überqueren der Straßen werden Wombats häufig von Autos angefahren – so wie Dereks Mutter.
Von Kathy Stolzenbach