U18-Wahl: So haben Kinder gewählt

U18-Wahl: So haben Kinder gewählt
Bastian machte am Freitag bei der U18-Wahl mit. Auf dem Stimmzettel kreuzte er die Parteien an, die er am liebsten als Chefs der Regierung sehen will. (Foto: dpa)

Am 24. September dürfen alle deutschen Bürger über 18 den Bundestag wählen. Vorher dürfen Kinder und Jugendliche ran: Bei der U18-Wahl setzen sie ihr Kreuzchen auf dem Stimmzettel in über 1800 Wahllokalen in ganz Deutschland. Ihre Stimmen werden zwar nicht bei der eigentlichen Wahl gewertet – aber sie können so zeigen: So hätten wir gewählt! Jetzt wurden die ersten Stimmen ausgezählt. Wir erklären die Ergebnisse.

Bei der U18-Wahl haben weit mehr als 200.000 Kinder und Jugendliche aus Deutschland abgestimmt. Das sind ganz schön viele! In einem von rund 1800 Wahllokalen in ganz Deutschland kreuzten sie die Parteien an, die sie am liebsten an der Macht sehen möchten.

Hier wirft Bastian seinen Stimmzettel in eine Wahlurne. (Foto: dpa)

Am Freitagabend wurden ihre Stimmen ausgezählt. Das bedeutet: Erwachsene Wahlhelfer sehen sich jeden Stimmzettel an und notieren, wer für welche Partei gestimmt hat. Noch sind nicht alle Stimmen ausgezählt. Aber ein erstes Zwischenergebnis wurde bereits veröffentlicht.

Die Ergebnisse fallen bei den Kindern ganz anders aus als bei den Erwachsenen. Die CDU erhält zwar, ähnlich wie bei den Erwachsenen vorhergesagt, mit 28,2 Prozent die meisten Stimmen. Darauf folgt die SPD mit 19,9 Prozent der Stimmen. SPD und CDU sind sogenannte Volksparteien, die auch bei der Wahl der Erwachsenen die meisten Wähler für sich gewinnen.

Viele wählen Grün – für Umwelt und Tiere

Aber danach sieht es anders aus: Die Grünen, die sich besonders für Umwelt- und Tierschutz einsetzen, erhalten von Kindern und Jugendlichen mehr als 19 Prozent der Stimmen. Das ist fast doppelt so viel wie bei den Erwachsenen. Der Schutz der Umwelt ist für Kinder bei der Wahl also wichtiger als für die Großen.

Die AfD (Alternative für Deutschland), die Politik gegen Flüchtlinge macht, schneidet bei Kindern und Jugendlichen sehr viel schlechter ab als bei den Erwachsenen: Bei der U18-Wahl hat sie bisher nur 6,7 Prozent. Bei der tatsächlichen Bundestagswahl sagen ihr Experten mehr als 10 Prozent voraus.

Die Linke setzt sich besonders für die ärmsten Menschen im Land ein – sie bekommt 8,2 Prozent von den jungen Wählern. Ganz knapp in den Bundestag würde es die FDP mit 5,7 Prozent der Stimmen schaffen – wenn es nach Kindern und Jugendlichen ginge.

Für die große Wahl am 24. September zählen die Stimmen der Kinder zwar nicht. Trotzdem finden die Erfinder der U18-Wahl die Abstimmung wichtig: Viele Themen in der Politik gehen schließlich auch Kinder und Jugendliche etwas an. Außerdem wissen die Teilnehmer jetzt besser, wie so eine Wahl und die Politik abläuft.

Von ann (mit dpa)

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