Tag des Klopapiers: Rolle ist nicht gleich Rolle!

Was würdest du ohne Klopapier machen?
Was würdest du ohne Klopapier machen? (Foto: dpa)

Manche Dinge sind so alltäglich, dass man erst bemerkt, wie wichtig sie sind, wenn sie mal fehlen: Toilettenpapier ist so ein Beispiel. Das ist eben immer da und so richtig denkt man doch nie darüber nach. Deswegen gibt es den Tag des Toilettenpapiers. Der ist am Sonntag und soll an die Nützlichkeit von Toilettenpapier im Haushalt erinnern. Schließlich benutzt jeder Deutsche 57 Blätter davon am Tag! 700 000 Tonnen werden so im Jahr in Deutschland einfach in die Kanalisation gespült. Das ist ziemlich viel, in manchen Ländern benutzen Menschen nämlich gar kein Toilettenpapier. Wir erklären dir die wichtigsten Fakten zur Klo-Rolle.

Woraus besteht Toilettenpapier überhaupt?

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Klopapier wird aus Holz hergestellt. Deshalb müssen viele Bäume sterben. (Foto: dpa)

Toilettenpapier besteht – wie jede Form von Papier – aus dem Holz von Bäumen. Deswegen ist es tatsächlich sehr wichtig, wie viel Klopapier man verbraucht: In den vergangenen Jahren ist der Verbrauch von Klopapier in Deutschland gestiegen. Das heißt: Immer mehr Bäume mussten dafür gefällt werden. In Deutschland wird der größte Teil des Holz-Zellstoffs, den man für die Herstellung braucht, aus anderen Ländern bestellt. Mehr als die Hälfte kommt von Eukalyptusbäumen aus Brasilien, die dort in riesigen Plantagen angebaut werden. Um Platz für sie zu schaffen, wurde viel Regenwald zerstört. Zu viel Toilettenpapier ist also schlecht für unseren Planeten.

Es gibt aber eine Alternative: Recycling-Klopapier.Das wird aus bereits bestehendem, alten Papier hergestellt. Früher war das Recycling-Klopapier sehr rau und viele Leute fanden die Benutzung nicht sehr angenehm. Mittlerweile sagen aber Experten, dass die meisten Menschen gar keinen Unterschied mehr merken.

Haben Menschen immer Toilettenpapier benutzt?

Es gibt Hinweise, dass bereits vor mehr als 4000 Jahren Menschen die Blätter von Pflanzen als „Toilettenpapier“ benutzt haben. In vielen Kulturen verwendeten die Leute aber lange einfach ihre linke Hand für die Hygiene. Deswegen begrüßt man sich übrigens auch mit der sauberen, rechten Hand. Die ersten Hinweise auf Benutzung von richtigem Toilettenpapier stammen aus China, ungefähr aus dem Jahr 800. Das Toilettenpapier auf Rollen, wie wir es kennen, wurde Ende des 19. Jahrhunderts in England erfunden.

Benutzen alle Menschen auf der Welt Klopapier?

Nein, es gibt einige Länder auf der Welt, in denen die Menschen einfach Wasser nehmen, um sich zu reinigen. In Thailand ist das beispielsweise so, dort steht immer ein Wasserfass neben der Toilette. In vielen Ländern sind auch sogenannte Bidets in den Badezimmern weit verbreitet. Das sind Waschbecken, in die man sich hineinsetzen kann.

In vielen Ländern wird das Klopapier auch nicht in der Toilette herunter gespült, sondern in einen Mülleimer geworfen. Das soll verhindern, dass die Abwasserrohre verstopfen. Auch in Deutschland klagen viele Abwasserwerke über das viele Klopapier in der Kanalisation.

Ist Klopapier überhaupt gesund?

Grundsätzlich ist Klopapier nicht ungesund. Experten sagen aber, dass warmes Wasser besser für die Haut ist. Feuchttücher können zudem Stoffe enthalten, gegen die du allergisch sein kannst. Dann juckt es und du solltest zum Arzt gehen. Auch zu festes Drücken kann zu Entzündungen führen.

VON JONAH LEMM