Streit um Waffen in den USA

Streit um Waffen in den USA
In den USA ist es sehr leicht, legal Waffen zu kaufen. (Foto: dpa)

Am Sonntagabend gab es bei einem Festival in den USA eine Schießerei. Dabei sind viele Menschen gestorben und verletzt worden – es war der schlimmste Angriff dieser Art in den USA. Menschen überall auf der Welt fragen sich nun, warum das passiert ist. Aber sie wundern sich auch, warum es in den USA so einfach ist, sich eine Waffe zu besorgen. Wir fassen die Geschehnisse zusammen.

Was ist passiert?

Am Wochenende fand in der Stadt Las Vegas in den USA ein Festival für Country-Musik statt. Ungefähr 30 000 Menschen waren dort und hörten ausgelassen den Musikern zu. Doch gegen 22 Uhr fielen die ersten Schüsse. Abgefeuert wurden sie aus einem Hotel am Rande des Festival-Geländes. Fast 60 Menschen sind durch die Schießerei gestorben, rund 500 wurden verletzt. Der Täter ist wohl ein 64 Jahre alter Mann aus den USA, der in der Nähe von Las Vegas wohnt. Die Polizei fand ihn später tot in seinem Hotelzimmer. Vermutlich hat er sich selbst umgebracht. Warum er auf die Menschen geschossen hat, weiß man noch nicht. Klar ist aber: Er besaß wahnsinnig viele Waffen. Allein im Hotelzimmer fand die Polizei 23 Stück, zu Hause hatte er mehr.

Wo kamen die Waffen her?

In den USA ist es nicht ungewöhnlich, eine Waffe zu besitzen. Fast jeder dritte Bürger hat eine – oder mehrere. Seit 226 Jahren steht im Gesetz, dass Amerikaner Waffen haben dürfen. Allerdings gibt es in jedem der 50 Bundesstaaten der USA auch noch mal eigene Regeln. In manchen Staaten brauchen die Menschen eine Genehmigung, um eine Waffe zu besitzen, in anderen können sie einfach so in einen Laden spazieren und eine kaufen. In Nevada ist es besonders einfach, sich eine Waffe zu besorgen. Dort liegt die Stadt Las Vegas und dort hat auch der Täter gewohnt.

Warum bleiben die Regeln?

Jedes Mal, wenn so etwas Schlimmes geschieht, diskutieren die Menschen in den USA über die Waffenrechte. Das war auch nach einer Schießerei vor mehr als einem Jahr in der Stadt Orlando so. Dazu kommt: Jedes Jahr sterben in den USA 30 000 Menschen durch Schusswaffen. Stell dir das mal vor! Deswegen gibt es Politiker-Gruppen, die dafür sind, die Regeln für den Waffenbesitz viel strenger zu machen. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat das versucht, war aber nicht besonders erfolgreich. Denn andere Politiker wollen die Regeln auf gar keinen Fall ändern. Dazu gehört der aktuelle Präsident Donald Trump. Am Ende passiert meistens nichts.

Warum ist das so?

Weil es das Waffengesetz in den USA schon so lange gibt, ist es für die Menschen dort selbstverständlich, Waffen zu haben. Viele glauben, dass sie sich nur schützen können, wenn sie eine Waffe haben. Dazu kommt, dass die Leute, die in den USA Waffen produzieren, sehr viel Macht haben. Sie beeinflussen auch die Politiker. Zum Beispiel hat die Waffen-Gemeinschaft in den USA Donald Trump viel Geld für seinen Wahlkampf gegeben – natürlich mit dem Hintergedanken, dass er nichts an den Gesetzen ändert. So können sie weiter Waffen verkaufen und damit viel Geld verdienen.

Von Angela Sommersberg