So beeinflusst das Klima Tiere

So beeinflusst das Klima Tiere
Na, wie gehts? Die Temperaturen verändern sich, manchen Tieren macht das etwas aus. (Foto: dpa)

Affen, die Auto fahren. Hunde, die das Licht brennen lassen. Katzen, die stundenlang duschen. An dieser abgefahrenen Aufzählung merkst du schon: Es sind nicht die Tiere, die Dinge machen, die schädlich für die Umwelt sind. Trotzdem spüren Tiere, dass sich unser Klima verändert und dass es immer wärmer auf der Erde wird. Das sagt Ruth Dieckmann. Sie arbeitet beim Kölner Zoo und erklärt dir, was Tiere mit dem Klimawandel zu tun haben.

Wie Tiere unter dem Klima leiden

Moschusochsen vertragen Regen nicht besonders gut – sie werden dann schnell krank. (Foto: dpa)

Einige Tiere auf der Welt spüren den Wandel nicht nur – sie leiden auch darunter. Wir stellen dir zwei Tiere vor: Der Moschusochse lebt in der Nähe des Nordpols, zum Beispiel in Grönland. An das eiskalte Leben dort ist er aber super angepasst: Moschusochsen haben ein dichtes Fell, das sie im Schnee warm hält. Da es aber immer wärmer auf der Erde wird, kommt auch in Grönland mancher Niederschlag nicht mehr als Schnee vom Himmel – sondern als Regen. Dafür ist das Fell der Moschusochsen aber nicht gemacht. Es wird klatschnass, und die Tiere werden krank.

Auch die Humboldt-Pinguine spüren die schlechten Auswirkungen. Sie leben an der Pazifik-Küste von Südamerika. Dort fließt ein kalter Meeresstrom, der Humboldtstrom. In diesem Strom leben viele Fische, die die Pinguine sehr gerne essen. Durch die Klimaerwärmung kommt es immer häufiger zu Veränderungen der Strömungen, auch die Wassertemperatur steigt an. Dann finden die Pinguine nicht genügend Fische zum Fressen.

Was sie uns beibringen können

Erdmännchen kuscheln gegen das Klima. (Foto: dpa)

Die Tiere haben aber auch Tricks drauf, die wir uns abgucken können. Beispiele gefällig? Erdmännchen sind kleine und dünne Tiere. Sie haben viel Oberfläche, die die Wärme im Körper abgeben kann. Obwohl Erdmännchen im südlichen Afrika leben, kann es dort nachts ganz schön kalt werden. Der Trick der Tiere: Sie senken ihre Körpertemperatur um ein Grad, damit sie nicht so viel Energie zum Heizen brauchen. Dann kuscheln sie sich zusammen und wärmen sich gegenseitig. Wenn wir Menschen die Heizung in der Wohnung um ein Grad runterdrehen, sparen wir auch Energie. Damit dir nicht kalt wird, ziehst du dir einen dickeren Pulli an. Oder du suchst dir jemanden zum Kuscheln.

Trick zwei: Mal wieder die Pinguine. Ihr Körper ist geformt wie eine Rakete. Deswegen gleiten sie mit wenig Widerstand leicht durchs Wasser – sie müssen sich also nicht sehr anstrengen, um schnell zu schwimmen. Wenn wir Menschen uns diese Form abgucken, können wir Schiffe bauen, die mit wenig Treibstoff unterwegs sind. Auch für das Aussehen von Autos oder Flugzeugen lassen sich Ingenieure von Tieren inspirieren.

Pupsende Kühe: Auch Tiere können dem Klima schaden

Kühe pupsen Methan in die Luft. (Foto: dpa)

Du hast bestimmt schon mal gehört, dass Kühe ein kompliziertes Verdauungssystem haben. Wenn sie pupsen, kommt dabei unter anderem ein Gas raus, das Methan heißt. Methan ist auch der größte Bestandteil von Erdgas, mit dem viele Leute ihre Häuser heizen. Das Gas kommt in der Natur vor. Problematisch für die Erderwärmung wird es, wenn zu viel in der Luft ist.

Weil viele Menschen gerne (Rind-)Fleisch essen, werden viele Kühe gezüchtet. Diese Kühe pupsen dann viel klimaschädliches Methan in die Luft – zumindest bis sie geschlachtet werden. Im ersten Moment hört es sich also an, als ob Rinder dem Klima schaden würden. Ganz so einfach ist es aber nicht. Denn schließlich haben wir Menschen beschlossen, sehr viele Rinder zu züchten – und sie zu essen.

Führung

Mehr zum Thema erfährst du im Kölner Zoo bei der Veranstaltung „Klima und Tiere“: Samstag, 18. November, 14 Uhr. Es gibt noch ein paar freie Plätze. Mehr Infos findest du hier:
www.erklimadasmal.de/veranstaltungen

Von Angela Sommersberg

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