Seil auf und zieh!

Seil auf und zieh!
Beim Tauziehen muss man fest zupacken (Bild: dpa)

Tauziehen ist tasächlich eine richtige, offizielle Sportart – eine sehr alte sogar. Schon die Griechen haben sie betrieben – und sie war sogar einmal eine olympische Disziplin. Ende August gibt’s die nächste Tauzieh-Weltmeisterschaft in den USA. Wir haben Fakten für dich gesammelt, über die immer beliebtere Sportart.

Das braucht man

Zum Tauziehen braucht man als Erstes: ein Seil. Es sollte so dick sein, dass man es sich mit den Händen gut umgreifen lässt. Damit Tauzieher das Seil besser festhalten können, reiben sie vor vielen Wettkämpfen ihre Handflächen mit Harz ein. Das klebt dann richtig! Besonders wichtig sind beim Tauziehen die Schuhe. Sie müssen sehr stabil sein, damit die Sportler einen guten Stand haben und nicht wegrutschen. Meist werden Lederstiefel oder Schuhe aus hartem Plastik wie beim Eishockey verwendet.

Die Regeln

Beim Tauziehen treten zwei Mannschaften gegeneinander an. Jedes Team besteht in der Regel aus acht Tauziehern. Auf dem Boden ist eine Mittellinie. Die Mannschaften ziehen jeweils an einem Ende des Seils. An diesem Seil sind zwei Stellen weiß markiert, und zwar eine pro Team. Wer die Markierung des Gegners über die Mittellinie am Boden zieht, hat gewonnen.Bei Wettkämpfen gibt es aber noch einige andere Dinge zu beachten. Damit es gerecht zugeht, werden die Teams in verschiedene Gewichtsklassen eingeteilt – so ähnlich wie beim Boxen und Ringen. Entscheidend ist aber nicht das Gewicht der einzelnen Sportler, sondern das Gewicht der gesamten Mannschaft. Einen Schiedsrichter gibt es auch beim Tauziehen. Er achtet darauf, dass die Mannschaften nicht gegen die Regeln verstoßen. Zum Beispiel dürfen sich die Sportler nicht absichtlich auf den Boden setzen oder abstützen. Verstößt ein Team gegen eine Regel, wird es verwarnt. Erst einmal, dann nochmal. Beim dritten Mal wird es für diesen Zug disqualifiziert.

Früher und heute

Tauziehen ist eine sehr alte Sportart. Schon vor vielen Hundert Jahren sollen die Menschen bei diesem Wettkampf ihre Kräfte gemessen haben – zum Beispiel in Griechenland. Oft trainierten sie Tauziehen, um mehr Kraft für andere Sportarten wie Ringen zu bekommen. Heute sieht man Wettbewerbe im Tauziehen zum Beispiel auf Volksfesten. Es gibt aber auch richtige Turniere. Vor allem in Süddeutschland ist die Sportart sehr beliebt. Genauso wie beim Fußball oder Handball gibt es verschiedene Ligen. Die besten Mannschaften treten in der Bundesliga gegeneinander an. Es gibt auch Europameisterschaften und Weltmeisterschaften. Die nächste WM beginnt Ende August in dem Land USA.

Tauziehen bei den Olympischen Spielen

Wusstest du, dass es Tauziehen früher bei den Olympischen Spielen gab? Das ist aber schon ungefähr 100 Jahre her. Von 1900 bis 1920 war Tauziehen ein Teil der Wettkämpfe. Die Deutschen waren in dieser Sportart sogar richtig gut: Im Jahr 1906 gewannen sie die Goldmedaille – zusammen mit Sportlern aus unserem Nachbarland Schweiz. Die Spiele fanden damals in Athen statt, der Hauptstadt Griechenlands.

Von dpa

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