Pfui, Plastiktüten im Walbauch

Pfui, Plastiktüten im Walbauch
Plastiktüten verschmutzen die Umwelt, vor allem die Meere leiden. (Bild: dpa)

Kennst du das? Du stehst an der Supermarktkasse und merkst, dass du wieder einmal deine Einkaufstasche vergessen hast. „Mist“, denkst du im ersten Moment. „Egal, für ein paar Cent gibt’s eine Plastiktüte.“ Das ist zwar praktisch. Aber schlecht für die Umwelt.

Deshalb hat die Europäische Kommission, das sind Politiker aus allen 28 Ländern der Europäischen Union (EU), über ein Verbot dieser Tüten nachgedacht. Denn nicht nur du – viel zu viele andere Leute benutzen viel zu viele dieser leichten Tüten, die auch Einwegbeutel genannt werden. Würde man Beutel, die in einem Jahr allein in Deutschland verwendet werden, aneinander legen, könnte man damit mehr als hundertmal die Erde umrunden.

Kunststoff im Bauch von Meerestieren

Wenn diese Beutel nicht richtig entsorgt werden, wehen sie durch die Gegend. So landen sie in Flüsse und Meeren – und schließlich im Magen von Walen, Schildkröten oder anderen Meerestieren. Nicht nur Tüten – auf jedem Quadratmeter Meerwasser schwimmen im Durchschnitt achtzehn Kunststoff-, also Plastikstücke. Der allergrößte Teil des Mülls aber landet auf dem Meeresboden. Kunststoffe zerbröseln zwar, zersetzen sich aber nur ganz schlecht. Sie brauchen ewig, bis sie verrottet sind – manchmal Jahrhunderte. Bis dahin werden die einzelnen Stücke immer kleiner.

Viele davon geben beim Zersetzen auch noch Giftstoffe ans Wasser ab. Im Jahr 2012 wurde an der spanischen Küste ein toter Pottwal an Land gespült. In seinem Bauch waren siebzehn Kilogramm Plastikmüll. Die haben seinen Darm verstopft und platzen lassen, wie Forscher herausgefunden haben. Doch dieser Wal ist nicht das einzige Tier, das wegen unseres Plastikmülls sterben musste: Jährlich kostet er Zehntausende von Meerestieren das Leben. Aber auch für uns Menschen ist das schlecht – wenn wir zum Beispiel Fische essen, die Plastikteilchen im Körper haben.

Plastik für die Ewigkeit

Holz, Metall, Stein, das sind natürliche Stoffe. Die gab es lange vor uns Menschen auf der Erde. Kunststoffe, oder Plastik, wie wir meistens dazu sagen, wurden erst von uns erfunden. Sie sind künstlich, daher kommt auch ihr Name. Es gibt ganz viel verschiedene davon: Manche sind hart und man stellt aus ihnen zum Beispiel Telefone oder Getränkekisten her. Andere sind biegsam, aus denen macht man Sachen wie Kleiderstoffe oder Folien.

Um Kunststoffe herzustellen, braucht man Rohstoffe – vor allem aber kostbares Erdöl. Da Plastik nicht so einfach und schnell verrottet, wie zum Beispiel Papier, sind nicht nur die Meere sondern auch unsere Mülldeponien überfüllt davon. Überleg doch öfter mal, ob es immer Plastik sein muss. Sind nicht Holzbrett, Lederball & Co. auch gut? Oder die Einkaufstasche aus Stoff, die du in der Jackentasche aufbewahrst, damit du beim nächsten Einkauf keinen Plastikbeutel mehr kaufen musst!

Von Caroline Kron (mit dpa)