Mit dem Handy gegen das Virus

Mit dem Handy gegen das Virus
Foto: Hannibal Hanschke/Reuters Pool/dpa

Es ist nicht Instagram, nicht Snapchat und auch nicht TikTok. Nein, es geht nicht mal um WhatsApp. Die App, über die gerade alle Leute reden, heißt „Corona-Warn-App“. Seit gestern können Erwachsene sie sich auf ihr Handy laden. Die App soll dabei helfen, dass Coronavirus besser in den Griff zu bekommen. Nur: Wie soll das funktionieren?

Wozu gibt es die App?

Kinder gehen wieder in die Grundschule, Familien dürfen mit 50 Leuten feiern und auch in der Fußgängerzone ist wieder richtig viel los. In den vergangenen Wochen wurden immer mehr der strengen Corona-Regeln gelockert. Seitdem kommen wieder viele Menschen zusammen. Das ist natürlich schön. Trotzdem könnte es auch zur Folge haben, dass sich das Coronavirus wieder weiter ausbreitet. Denn je mehr Leute sich treffen, desto mehr könnten sich auch anstecken. Die App soll helfen, dass so etwas seltener passiert.

Wenn auf vielen Smartphones eine App installiert ist, könnte das gegen das Coronavirus helfen. Foto: Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa

Und wie funktioniert das?

Die App kann man sich aufs Smartphone laden. Sie läuft nicht auf allen Handys, aber auf sehr vielen. Dann muss man die Funktion Bluetooth anschalten. Die braucht man zum Beispiel auch, um das Handy mit kabellosen Kopfhörern zu verbinden. Über Bluetooth können sich auch zwei Handys miteinander verbinden. Außerdem muss man die sogenannte „Covid-19“-Funktion freischalten. Das geht in den Einstellungen. Wenn sich nun zwei Menschen treffen, die die App auf dem Handy haben, erkennen die Geräte das. Sie tauschen eine Zahlenfolge aus. Diese Zahlenfolge wird zwei Wochen lang auf dem Handy gespeichert.

Was hat das mit dem Virus zu tun?

Wenn sich dann jemand mit dem Virus ansteckt, sollte er das in der App eintragen. Diese verschickt dann Warnungen an alle Nutzer, die demjenigen in den letzten zwei Wochen nahegekommen sind. Durch die Zahlenfolge werden keine Namen gespeichert oder genannt. So muss sich niemand schämen, der vielleicht das Virus verbreitet hat. Wer eine Warnung bekommen hat, kann sich testen lassen und weiß: Ich sollte mich von anderen Leuten fernhalten, um sie nicht anzustecken.

Foto: Michael Kappeler/dpa

Was sind die Nachteile?

Die Politiker betonen, dass man frei entscheiden kann, ob man sich die App herunterladen möchte. Fachleute sagen: Sie hilft, wenn viele Menschen sie benutzen. Manche meinen, dass sich dazu etwas mehr als die Hälfte der Einwohner Deutschlands die App heruntergeladen haben sollte. Dann erst wirkt sie wie erhofft. Viele glauben aber: Auch bei weniger Nutzern kann die App schon etwas bewirken. Ein weiteres Problem ist, dass das Handy die genaue Situation nicht erkennen kann. Wenn bei einem Treffen zum Beispiel eine dünne Glasscheibe zwischen den beiden Personen ist, kann man sich nicht anstecken. Das wissen die Handys aber nicht und verbinden sich trotzdem. Deswegen kann es sein, dass eine Meldung falscher Alarm ist.

Wie geht es weiter?

Damit möglichst viele Menschen die App nutzen, müssen sie den Entwicklern vertrauen. Deshalb wurde viel dafür getan, dass die Daten der Menschen sicher sind. So soll zum Beispiel niemand an die Infos kommen, der damit nur Geld machen möchte. Auch andere Länder haben Corona-Apps, unter anderem Frankreich.

Von Angela Sommersberg (mit dpa)

Foto: IVDC/China CDC via GISAID/dpa

Wissenswert – Corona

Wenn du mehr über das Coronavirus wissen möchtest oder du dir Sorgen machst, findest du hier mehr Informationen: https://www.duda.news/wissenswert-corona/