Jesse beim Campen in Südfrankreich

Als ich sechs und sieben Jahre alt war, bin ich mit meiner Familie in den Urlaub nach Frankreich gefahren. Wir waren an der Côte d’Azur auf einem Campingplatz, der direkt am Meer lag. Wir standen mit unserem Campingbus so, dass wir von unserem Platz aus sofort ins Meer springen konnten.
Meine Schwester Rika gab es damals noch nicht, aber meinen Bruder Daan. Immer, wenn wir am Strand waren, lief ein Strandverkäufer herum, der um den Hals einen Bauchladen hatte. Er rief immer ganz laut: „Beignet! Beignet!“ Das ist französisches Gebäck, so ähnlich wie ein Berliner. Wir fanden das immer total witzig.
Urlaubsgeld
Die Beignets waren super lecker. Sie waren ganz kalt, mit Puderzucker überzogen und natürlich süß. Ich hätte am liebsten jeden Tag einen gegessen, aber so oft durften wir das nicht. Einer hat auch zwei Euro gekostet.
Ich bekomme von meinen Omas immer Urlaubsgeld. Im zweiten Urlaub habe ich mein ganzes Urlaubsgeld nur für die leckeren Beignets ausgegeben. In dem Jahr wusste ich auch, dass der Verkäufer Sébastien hieß. Es war wieder derselbe Strandverkäufer wie im Vorjahr. Er war jeden Tag bei uns am Strand und lief immer mit seinem Bauchladen auf und ab.
Von Schreihälsen nicht genug: Bei einem Abendspaziergang sahen wir, dass es auch noch andere Verkäufer gibt. Einer von ihnen hat immer kalte Getränke verkauft. Bei dem haben wir aber nie etwas gekauft.
Bleibende Erinnerung
Wir haben in unseren Frankreich-Urlauben auch noch viele andere Dinge gemacht, aber an den Strandverkäufer Sébastien kann ich mich heute immer noch erinnern. Er trug immer eine Kappe und war super nett zu uns Kindern. Heute überlege ich mir, ob das sein Job war, den er immer machte, oder ob es einfach nur ein Hobby von ihm war.
Von unserem Kinderreporter Jesse