Mehr Respekt im Netz

Mehr Respekt im Netz
Foto: Marcel Kusch

Na, hast du gerade dein Handy aus der Hand gelegt, um diesen Artikel zu lesen? Kinder und Jugendliche verbringen rund drei Stunden pro Tag online in sozialen Netzwerken oder mit digitalen Spielen – das sagen Experten von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Alleine in einer Woche kommt also so viel Zeit zusammen, dass du beinahe einen ganzen Tag und eine Nacht lang pausenlos mit deinen Freundinnen und Freunden spielen könntest!

Deshalb solltest du wissen, wie du dich im Internet schützen kannst. Wir erklären es dir heute am Safer Internet Day.

Foto: Silvia Marks/dpa-tmn

Was ist der Safer Internet Day?

Im Auftrag der Europäischen Union hat sich die Organisation „klicksafe“ schon im Jahr 1999 überlegt: Wir brauchen einen Plan, um Missbrauch im Netz zu verhindern – und um vor allem junge Menschen darüber aufzuklären, dass im Internet nicht immer alle Menschen nett sind. Einige veröffentlichen ohne Grund Beleidigungen, die sich im Netz schnell verbreiten und nicht gelöscht werden. Sie nutzen aus, dass sie im Internet anonym sind und deshalb nicht erwischt werden können.

Umso wichtiger, dass diese Leute merken: Sie sind in der Minderzahl. Es gibt viel mehr Menschen, denen wichtig ist, dass man auch im Internet respektvoll miteinander umgeht – auch, wenn man mal unterschiedlicher Meinung ist.

Seit 2004 gibt es den offiziellen Safer Internet Day. Und in diesem Jahr steht er unter dem Motto „Together for a better internet“ – auf Deutsch also „Zusammen für ein besseres Internet“. Unter anderem soll es auch um Idole im Netz gehen, und wie viel Einfluss Influencer auf das Leben junger Menschen haben.

Worum geht es noch?

Das Projekt setzt sich auch dafür ein, jungen Menschen wie dir zu verdeutlichen: Es gibt noch ein Leben abseits des Internets. Natürlich ist es super, dass du so viele Möglichkeiten zum Lernen und Entdecken hast. Und natürlich macht das Chatten und Surfen auch Spaß. Aber sicher kennst du das auch: Von einem Video klickt man zum nächsten – und huch, schon ist der ganze Nachmittag rum. Da kann man Hausaufgaben und den Freund, der heute vielleicht ein offenes Ohr zum Reden gebraucht hätte, schnell mal vergessen.

Die Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Heidrun Thaiss, sagt auch: „Viele Jugendliche bewegen sich zu wenig und haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, wenn sie so viel in digitalen Medien unterwegs sind.“ Aber: Natürlich ist es kein Weltuntergang, wenn du mal einen Nachmittag vor dem Computer verbringst, solange es nicht zur Gewohnheit wird.

Welche Aktionen gibt es?

Inzwischen gibt es in 31 europäischen Ländern ein „Safer Internet Centre“, das sich jeweils um all diese Themen kümmert. Gleichzeitig können du, deine Eltern und Lehrer euch dort beraten lassen, wenn es Probleme gibt. Grundsätzlich gilt aber: Wenn du im Internet beleidigt wirst oder dir mulmig wird, wenn du persönliche Daten angeben sollst, rede mit jemandem darüber. Im Zweifel ist es besser, etwas weniger im Internet von sich preiszugeben als zu viel!

Auch du kannst dich heute am Safer Internet Day beteiligen, indem du ein Bild mit dem Hashtag #checkwemdufolgst postest. Denn indem du hinterfragst, welchen Personen oder Stars du auf Instagram, Snapchat und Co. eigentlich folgst und warum, merkst du vielleicht: Bei einigen ist es Zeitverschwendung und macht auf Dauer gar nicht so glücklich wie gedacht – zum Beispiel, weil man sich oft mit ihnen vergleicht und sich dadurch weniger gut fühlt.

Hier findest du Tipps für den richtigen Umgang im Netz und weitere Kontaktdaten:
www.klicksafe.de/fuer-kinder/

Von Elisa Sobkowiak