Beutel statt Plastiktüten

Beutel statt Plastiktüten
Lilly (links) und Rio (rechts) setzen sich dafür ein, dass in Thailand die Umwelt und das Klima besser geschützt werden. Foto: Caroline Bock/dpa

Rettet die Welt! Das haben Lilly und Rio in englischer Sprache auf ein Schild geschrieben. Die beiden Mädchen sind zwölf und elf Jahre alt und kommen aus Thailand in Asien.

Wie viele andere Kinder auf der ganzen Welt setzen sie sich dafür ein, dass ihr Land umweltfreundlicher wird. Lilly und Rio sind zwar nicht so bekannt wie Greta Thunberg. Doch die Mädchen haben das gleiche Ziel wie die schwedische Klimaschützerin: Sie kämpfen für die Zukunft der Erde.

Viel Verkehr in der Stadt

Die beiden Mädchen sehen jeden Tag, wie Menschen dem Klima und der Umwelt schaden. Sie leben in der thailändischen Hauptstadt Bangkok. Die ist riesengroß und oft ziemlich dreckig. Besonders die Luft ist total schlecht, unter anderem weil es so viel Verkehr in der Stadt gibt.

Lilly und Rio wollen zum Beispiel, dass weniger Plastikmüll entsteht. In Thailand gibt es davon eine Menge! So benutzen viele Thailänder und Thailänderinnen am Tag etwa acht Plastiktüten. Immerhin: Seit Anfang des Jahres verzichten auch dort viele Supermärkte auf die Tüten. Das finden Lilly und Rio gut. 

Lilly (links) und Rio (rechts) setzen sich dafür ein, dass in Thailand die Umwelt und das Klima besser geschützt werden. Foto: Caroline Bock/dpa

Treffen mit großen Politikern

Lilly wird manchmal mit der schwedischen Klimaschützerin Greta Thunberg verglichen. Das findet die Zwölfjährige ein bisschen nervig. Sie wird lieber einfach Lilly genannt. Sowohl Greta als auch Lilly halten immer wieder Reden und treffen wichtige Leute. Lilly etwa sprach schon mit dem politischen Chef ihres Landes, dem Premierminister.

„Es ist schwer, Erwachsenen zu sagen, dass wir Veränderung wollen“, sagt Lilly. Vor dieser Veränderung dürfe man aber keine Angst haben, findet sie.

Auch kleine Taten helfen

Und wie verändert man die Welt? Am besten fängt man bei sich selbst an, findet Lilly. Man kann auch zusammen mit Freunden und der Familie überlegen, was man tun kann. Hauptsache, man macht überhaupt etwas, meint sie. Zu lange hätten die Menschen nichts gegen die Zerstörung der Umwelt getan. Jetzt müsse etwas passieren.

In Bangkok ist Lilly schon über die Kanäle gepaddelt und hat dort Müll gesammelt. Rio sagt, man kann zum Beispiel auf Plastiktüten und Strohhalme verzichten. In ihrer Schule haben es die Kinder geschafft, dass es in der Mensa jetzt montags immer nur Essen ohne Fleisch gibt.

Lilly nutzt beim Einkaufen nun immer einen Beutel anstatt Plastiktüten. Das sei vielleicht nicht so praktisch, meint sie. „Aber besser unpraktisch, als unsere Welt damit zu verschmutzen und unbewohnbar zu machen.“

Von Caroline Bock (dpa)