Wenn Leute wegen ihres Aussehens beleidigt werden

Immer wieder werden Menschen wegen ihres Aussehens diskriminiert. Zuletzt passierte das etwa Spielern der U21-Fußball-Nationalmannschaft. Warum spielen Hautfarbe oder Haare bei Beleidigungen so oft eine Rolle? Das erklären Fachleute.
Beleidigt werden, weil man anders aussieht: Das ist Fußballspielern der deutschen U21-Nationalmannschaft gerade passiert. Dazu kam es nach dem Unentschieden im Spiel gegen die Mannschaft aus dem Land Israel. Die Fans waren wohl unzufrieden mit der Leistung einiger Spieler. Für zwei von ihnen hagelte es in den sozialen Medien deswegen jede Menge fiese Kommentare. Zahlreiche davon waren rassistisch.

Nach einem Spiel bei der U21-EM vor einigen Tagen wurde Fußballer Youssoufa Moukoko im Internet schlimm beleidigt. Foto: Uwe Anspach/dpa
Von Rassismus spricht man, wenn jemand einen Menschen schlechter behandelt, nur weil er oder sie ihn als anders oder fremd wahrnimmt. Das kann etwa mit dessen Herkunft zu tun haben oder mit dem Aussehen.
„Das hat wehgetan“
Getroffen haben die rassistischen Kommentare die Spieler Youssoufa Moukoko und Jessic Ngankam. „Das ist ekelhaft, das hat sehr wehgetan“, sagte Youssoufa Moukoko. Aber warum sagen Menschen so gemeine Dinge?
„Viele Menschen haben gelernt, dass Rassismus die ultimative Beleidigung ist“, erklärt Professor Karim Fereidooni. Er ist Rassismus-Forscher und meint, dass etwa viele rassistische Wörter schon seit 500 Jahren existieren. „Sie wurden erfunden, um andere Menschen zu erniedrigen.“

Einige Menschen waren mit der Leistung des Fußballspielers Youssoufa Moukoko kürzlich nicht zufrieden. Doch das ist kein Grund für rassistische Beleidigungen. Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Gegen das Aussehen von Leuten zu wettern, sei dabei die einfachste Methode, um ihnen weh zu tun, sagt der Fachmann. „Das Aussehen kann man nur schwer verändern. Und welche Farbe die Haut oder Haare haben oder welche Form der Körper hat, erkennt man auf den ersten Blick.“ Für eine Beleidigung, die richtig wehtue, müsse man die andere Person also gar nicht richtig kennen. „Ich muss dafür nichts über sie wissen.“
Den Menschen beistehen
Aber wie kann man sich gegen solche Gemeinheiten wehren? Die Expertin Kira Ayyadi rät: „Du kannst dann etwa sagen, dass du das gerade doof fandest, ganz egal, ob du selber von der Beleidigung betroffen bist oder nicht.“ Du könntest die gemeine Person auch dazu auffordern, damit aufzuhören. „Und wenn du erlebst, wie jemand rassistisch beleidigt wird, ist es total wichtig, dieser Person beizustehen. So zeigst du ihr: Du bist nicht alleine. Das nennt man Solidarität.“ (dpa)