Ein gefährliche Reise

Ein gefährliche Reise
Die Tiere hüpfen kilometerweit bis zum nächsten Gewässer. (Foto: dpa)

Eigentlich ganz schön frech: Das Männchen klettert auf den Rücken des Weibchens. Mit seinen Armen umklammert er es fest – er will schließlich nicht herunterfallen. Dann lässt das Männchen sich zum Tümpel tragen. Jetzt, am Ende des Winters, wandern die Kröten zu ihren Laichgewässern. Warum sie das tun, erfährst du hier.

Die Unterkunft

Kröten haben eine Unterkunft für den Winter und eine für den Sommer. Wenn der Winter kommt, buddeln sich die Tiere unter Laub oder in der feuchten Erde ein. Dann verfallen sie in die Winterstarre. Kröten sind wechselwarme Tiere, sie passen ihre Körpertemperatur der Umgebung an. Wenn der Winter zu Ende geht, es wieder heller und wärmer wird, lösen die Kröten sich aus ihrer Starre. Dann wollen sie nur noch eines: Zu den Laichgewässern wandern. An diesem Ort sind die Tiere oft selbst zur Welt gekommen – und genau hier wollen sie sich auch vermehren.

Die Wanderung

Die Männchen haben es leicht – sie lassen sich von den größeren Weibchen tragen. (Foto: dpa)

Wenn die Tiere loswandern, versuchen die Krötenmännchen möglichst schnell, sich ein Weibchen zu schnappen.  Hat ein Männchen es auf den Rücken des Weibchens geschafft, verteidigt es diesen Platz und tritt alle Konkurrenten mit den Hinterbeinen. Einen großen Teil der Strecke trägt das Weibchen das Männchen. Die Reise zu den Gewässern ist allerdings bis zu fünf Kilometer weit – und ziemlich gefährlich. Denn oft müssen die Tiere dabei viel befahrene Straßen überqueren.

Das Gewässer

Am Tümpel treffen sich viele Kröten. Es sind auch Männchen dabei, die noch auf ein freies Weibchen hoffen. Im  Wasser legt das Weibchen ihre Eier ab. In der Bauchhöhle hatte es rund 2000 Eier gelagert. Wie auf einer Schnur sind die Eier aufgereiht. Dann gibt das Männchen seinen Samen dazu, sodass die Eier befruchtet werden. Danach verlassen die erwachsenen Kröten das Wasser und machen sich auf den Weg zu ihren Sommerunterkünften. Die sind oft nahe dem Laichgewässer. Hier jagen sie Fliegen, Spinnen oder Würmer. Nach rund einem Monat schlüpfen aus den Eiern Kaulquappen. Die verwandeln sich nach einigen Wochen in kleine Kröten. Aber das ist eine andere Geschichte…

Von Angela Sommersberg

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