Kinder klagen für mehr Klimaschutz

Kinder klagen für mehr Klimaschutz
Kohle aus dem Land Australien wird in viele andere Länder transportiert, zum Beispiel nach China. Foto: Chinafotopress/Maxppp/dpa


Immer wieder müssen die Menschen in Australien gegen heftige Waldbrände kämpfen – Temperaturen über 40 Grad und gleichzeitig starke Winde machen es den Feuerwehrleuten oft unmöglich, die Flammen in den Griff zu bekommen. In den vergangenen Monaten ist dabei eine Fläche zerstört worden, die so groß ist wie ein Drittel von Deutschland.

Luftaufnahme eines Waldbrandes in Autralien aus dem Jahr 2020. Foto: AAP Image/Supplied by QFES

Ein Grund für diese schlimmen Brände ist der Klimawandel. Und obwohl die Feuer schon so viele Wälder und den Lebensraum vieler Tiere und Menschen zerstört haben, tut das Land selbst wenig dagegen – das findet jeweils eine Gruppe von australischen Kindern und Jugendlichen. Deshalb haben sie jetzt sogar eine Klage eingereicht und am Wochenende mit großen, beschrifteten Schildern vor dem Gericht demonstriert.

Was fordern sie?

Die Jugendlichen sagen: Dass in Australien so viel Kohle abgebaut wird, muss sich dringend ändern! Aber warum? Denn mit der Kohle wird Energie erzeugt. Sie ist auch deshalb wichtig für Australien, weil das Land viel davon an andere Länder verkauft und damit Geld verdient. Außerdem haben viele Australier durch den Kohleabbau einen Job.

Leider stoßen die Kohlekraftwerke viele umweltschädliche Gase aus, unter anderem CO². Und das trägt zur Klimaerwärmung und damit auch zu den Buschfeuern in Australien bei.

Die Anführerin der Gruppe, Anjali, hat deshalb in einem Interview im ZDF gesagt: „Die Umweltministerin hat die Pflicht, uns zu schützen. Das macht sie nicht, wenn der Kohleabbau immer weiter geht.“

Ein Bagger schaufelt aus Australien importierte Kohle in Rizhao, China. Foto: Chinafotopress/Maxppp/dpa

Was passiert jetzt?

Ein Bericht von Wissenschaftlern hat vor einigen Wochen ergeben: Australien erwärmt sich stärker als der Durchschnitt der restlichen Erde. Es wird also auch in Zukunft immer mehr solcher extremen Wetterbedingungen geben, wenn sich Australien und auch alle anderen Länder nicht stärker für den Klimaschutz einsetzen.

Die Klage könnte ein erster wichtiger Schritt sein. Das Gericht muss die aber nun erst einmal prüfen. Eine Entscheidung darüber wird es frühestens in einigen Monaten geben.

Auch andere Kinder klagen

Spätestens seit Fridays for Future setzen sich viele Kinder und Jugendliche für den Schutz des Klimas ein. Im vergangenen Jahr hat es sogar schon einen ähnlichen Fall wie nun in Australien gegeben: Eine Gruppe von sechs Jugendlichen aus Portugal verklagte 33 Länder vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.

Sie finden: Diese Länder, darunter auch Deutschland, tun nicht genug, um die Klimakrise aufzuhalten. Und die verursacht Hitzewellen, Unwetter oder Waldbrände – was dich und all die anderen Kinder ja noch am längsten in der Zukunft betrifft! Auch in Portugal etwa hatte es vor einigen Jahren heftige Waldbrände gegeben.

Ein Urteil für diese Klage gibt es noch nicht. Aber: Richter haben den Fall immerhin schon als besonders wichtig anerkannt.

Von Elisa Sobkowiak