Joachim Gauck feiert seinen 75. Geburtstag

Joachim Gauck feiert seinen 75. Geburtstag
Das ist Joachim Gauck. Er ist der Bundespräsident von Deutschland. Diese Woche wird er 75 Jahre alt.

Das wäre aber eine riesige Geburtstags-Torte: 75 Kerzen müssten darauf Platz finden. Denn Joachim Gauck feiert am 24. Januar seinen Geburtstag. Er ist der Bundespräsident, also das Staatsoberhaupt von Deutschland. Wir stellen dir Joachim Hauck und wichtige Stationen seines Lebens vor.

Joachim Gauck als Kind

Joachim Gauck wurde am 24. Januar 1940 in der norddeutschen Stadt Rostock geboren. Als Kind lebte er nah am Meer, sein Vater arbeitete nämlich als Schiffskapitän. Als Joachim Gauck elf Jahre alt war, verschwand sein Vater für mehrere Jahre. Der Nordosten von Deutschland, wo die Familie lebte, gehörte zur DDR. Damals, nach dem Zweiten Weltkrieg, war Deutschland in zwei Staaten geteilt. Die DDR arbeitete eng mit der Sowjetunion zusammen. Die Sowjetunion und der Westen waren verfeindet. Die Regierung der DDR glaubte, dass Gaucks Vater heimlich für den Westen arbeiten würde und verurteilte ihn deswegen. Vier Jahre lang war der Vater in einem Gefangenenlager in Sibirien. Die Familie – und auch der kleine Joachim – waren deswegen wütend auf die DDR. Deswegen machte Joachim Gauck auch nicht bei der DDR Jugendorganisation mit. Er besuchte die Grundschule und die Oberschule. Nach dem Abitur studierte er Religion. Joachim Gauck hat drei Geschwister.

Joachim Gauck als Pastor

Nach der Schule heiratete Joachim Gauck seine Schulfreundin Gerhild. Die beiden haben vier Kinder. Nach seinem Studium begann er, als Pastor zu arbeiten. Tief im Inneren war Joachim Gauck immer noch gegen die DDR – aber das durfte er offiziell nicht sagen. Trotzdem beobachtete die Regierung ihn und passte auf, dass er nichts gegen das System sagte. Ende der 1980er Jahre gab es aber viele Menschen in der DDR, die gegen die Regierung waren und die wollten, dass Deutschland wiedervereinigt wird. Joachim Gauck kämpfte auch in dieser Bewegung.

Joachim Gauck als Behördenchef

Im Jahr 1989 fiel die Mauer, die Deutschland geteilt hatte. Im wiedervereinigten Deutschland arbeitete Joachim Gauck dann nicht mehr als Pastor. Stattdessen hatte er viele unterschiedliche Jobs: Er durfte zum Beispiel endlich Artikel schreiben. Schon als Jugendlicher wollte er gerne Journalist werden, aber das ging in der DDR nicht. Außerdem war er lange Zeit der Chef einer Behörde, die sich um die Stasi-Unterlagen kümmerte. Die Staatssicherheit (Stasi) war eine Organisation der DDR-Regierung, die Leute, die gegen die DDR war,  ausspionierte und ihnen Probleme machte. Nach der Wiedervereinigung untersuchte die  Gruppe um Gauck die Aufzeichnungen, um herauszufinden, was damals passiert war.

Joachim Gauck als Bundespräsident

Seit 15 Jahren lebt Joachim Gauck mit der Journalistin Daniela Schadt zusammen. Er hat zwölf Enkel und vier Urenkel. Am 18. März  2012 wurde Joachim Gauck zum Bundespräsidenten gewählt.  Er ist offiziell der erste Mann in Deutschland. Kanzlerin Angela Merkel kommt erst danach. Trotzdem trifft der Bundespräsident keine aktuellen politischen Entscheidungen. Er bestimmt zum Beispiel nicht, ob in Deutschland mehr Geld für Bildung ausgegeben werden soll. Seine Hauptaufgabe ist es, Deutschland zu repräsentieren – das bedeutet, dass er oft in andere Länder reist und dort wichtige Politiker trifft. Manchmal besuchen Chefs aus anderen Ländern Gauck auch in  Berlin. Als Bundespräsident will er aber auch für die Deutschen da sein: Er spricht mit den Menschen und will  herausfinden, was sie bewegt.  Joachim Gauck äußert sich viel öfter zu Problemen als seine Vorgänger. Manche Leute finden das gut, anderen gefällt nicht, was er sagt. Zu einem Thema äußert sich Joachim Gauck ganz besonders gerne: Freiheit. Denn schon als kleines Kind hat er gelernt, wie wichtig die ist.

Von Angela Sommersberg