Flüchtlinge: Wie läuft ein Asyl-Verfahren ab?
Er muss Fragen beantworten – und dann heißt es: lange warten. Das erlebt ein Flüchtling, wenn er nach Deutschland kommt. Denn es dauert einige Zeit, bis eine Behörde entschieden hat: Darf ein Flüchtling bleiben oder muss er in sein Heimatland zurück.
Flüchtlinge nennt man Menschen, die ihre Heimat verlassen haben, weil dort etwa Krieg herrscht. Manche kommen auch aus armen Ländern und hoffen woanders auf ein besseres Leben. Der Weg, bis ein Flüchtling seine Bleibe-Erlaubnis oder seine Absage hat, nennt sich Asyl-Verfahren. Das läuft so ab:
Nehmen wir an, ein Flüchtling erreicht das Bundesland Bayern. Dann muss er in eine Erst-Aufnahme-Einrichtung. In dem Gebäude schreiben Mitarbeiter Infos auf. Dazu zählen sein Name, sein Alter und seine Sprache. Nun wird entschieden, ob er in Bayern bleibt – oder ob er in ein anderes Bundesland geschickt wird.
Was macht die Asyl-Behörde?
Dann kommt die Asyl-Behörde ins Spiel. Sie heißt Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und ist in der Stadt Nürnberg. Nicht jeder Flüchtling muss aber nach Nürnberg. Es gibt rund 30 Außenstellen in Deutschland. In einer Außenstelle machen Mitarbeiter ein Foto von ihm und speichern seine Fingerabdrücke. Zudem prüfen sie, ob der Flüchtling überhaupt einen Antrag auf Asyl in Deutschland stellen darf. Oder ob ein anderer Staat zuständig ist.
Falls er einen Antrag hier stellen darf, wird er zu einem wichtigen Gespräch bei der Außenstelle eingeladen: Bei der Anhörung muss der Flüchtling erzählen, warum er seine Heimat verlassen hat. Dabei hilft ein Übersetzer.
Ein Flüchting muss oft viele Monate warten
Dann heißt es: Warten auf einen Brief. In dem Brief steht, ob der Asyl-Antrag abgelehnt wurde und der Flüchtling in seine Heimat muss. Oder ob der Flüchtling erst mal bleiben darf. So ein Asylverfahren kann viele Monate dauern.
Von dpa
