Es ist noch nicht zu spät

Es ist noch nicht zu spät
Fridays for Future demonstriert für die Einhaltung des 1,5 Grad Ziels. Foto: Christophe Gateau/dpa

Zur Schule fährst du mit der Bahn oder mit dem Fahrrad. Und beim Einkaufen bittest du deine Eltern, die losen Paprika anstelle der in Plastikfolie verpackten zu nehmen. Vielleicht versuchst du so oder an anderen Stellen im Alltag, das Klima und die Umwelt zu schützen. Aber fragst du dich auch manchmal: Wofür das alles? Ist es nicht sowieso unmöglich, die Ziele des berühmten Pariser Klimaabkommens noch einzuhalten? In dieser Woche hat die Organisation Fridays for Future herausgefunden: Nein, es ist noch nicht zu spät! 

Greta Thunberg demonstriert mit ihrem Plakat. Darauf steht übersetzt: Schulstreik für das Klima. Foto: Steffen Trumpf/dpa

Was wurde genau untersucht?

Seit inzwischen zwei Jahren demonstrieren Menschen aus aller Welt bei Fridays for Future für mehr Klimaschutz. Vor allem fordern sie: Die Erderwärmung darf 2 Grad nicht überschreiten! Am besten sollte sie sogar nur bei 1,5 Grad liegen, um die Folgen des Klimawandels so gering wie möglich zu halten. Bei der Pariser Klimakonferenz im Jahr 2015 haben sich etwa 190 Staaten auf diese 1,5-Grad-Grenze geeinigt. Auch die Mitglieder der Europäischen Union – und damit auch Deutschland – haben das Pariser Klimaabkommen damals unterzeichnet. Und damit versprochen, dem Klimawandel entgegenzuwirken.

Fridays for Future kritisiert: Die Idee ist zwar gut. Aber bis heute gibt es keine Partei in Deutschland, die einen konkreten Plan dafür hat, wie genau dieses Ziel von 1,5 Grad eingehalten werden kann. Deshalb haben die Klimaschützer das sogenannte „Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie“ beauftragt: Die Experten sollten herauszufinden, was Deutschland genau tun muss, um die 1,5-Grad-Grenze doch noch einhalten zu können.

Der Tagebau Garzweiler mit dem Kraftwerk im Hintergrund. Foto: dpa

Was kam dabei heraus?

Über die Ergebnisse haben Fridays for Future gemeinsam mit den Wissenschaftlern eine Studie veröffentlicht. Darin steht: Wenn die Bundesregierung ihre Pläne und Regeln nicht strenger macht, wird die 1,5-Grad-Grenze weit überschritten. Deutschland würde sogar doppelt so viel CO2 produzieren, wie es das Pariser Klimaabkommen eigentlich vorgesehen hatte. Und unter anderem CO2 ist als Treibhausgas dafür verantwortlich, dass sich das Klima auf der Erde erwärmt. Zum Beispiel stoßen Autos dieses Gas aus.

In der Studie stand außerdem: Deutschland muss in den kommenden Jahren vor allem erneuerbare Energien fördern. Genauer: Es müssten etwa drei bis vier Mal so viele Solarzellen auf Dächer und Windräder gebaut werden als bisher geplant. Denn die sollen eines Tages Kohle-, Öl- und Gaskraftwerke ersetzen. Nur wenn die nämlich abgeschaltet werden, kann Deutschland bis 2035 (hoffentlich) komplett CO2-neutral werden.

Das bedeutet, dass all das CO2,was ausgestoßen wird, wieder ausgeglichen wird – beispielsweise durch Bäume, die viel CO2 aus der Luft aufnehmen. Das CO2 gäbe es dann immer noch – es ist nämlich ein natürlicher Bestandteil unserer Luft – aber es hätte keinen Einfluss mehr auf das Klima.

Und jetzt?

Es muss also mehr passieren – und das schnell. Carla Reemtsma von Fridays for Future sagte bei einer Pressekonferenz: „Nur wenn alle demokratischen Parteien die Klimaziele umsetzen wollen, klappt das auch.“ Ausreden für die Politiker gibt es nun jedenfalls keine mehr. Denn spätestens durch die neue Studie wissen nun alle, dass die bisherigen Pläne nicht ausreichen, um den Klimawandel zu stoppen.

Hier findest du mehr Infos zu der Studie – und weitere Erklärungen von uns zum Thema Klima:
www.bit.ly/FFF-Studie
www.duda.news/klimawandel

Von Elisa Sobkowiak