Ein Murmeltier sagt das Wetter voraus

Gerade flüstert Phil dem Chef des Groundhog-Club zu, wann der Winter endet. Das glauben zumindest manche Amerikaner. (Foto: dpa)
Gerade flüstert Phil dem Chef des Groundhog-Club zu, wann der Winter endet. Das glauben zumindest manche Amerikaner. (Foto: dpa)

In den USA gibt es einen verrückten Brauch: Jedes Jahr am 2. Februar feiern die Menschen den Murmeltiertag. Wir erklären dir, was das ist und was der Tag mit dem Wetter zu tun hat.

Was ist der Murmeltiertag?

Jedes Jahr am 2. Februar wird ein Murmeltier zum Wetterfrosch: Dann holen die Menschen das Tier aus seinem Winterschlaf. Die Amerikaner glauben: Je nachdem, wie das Wetter an diesem Tag ist, soll der Winter noch sechs Wochen lang dauern. Oder aber der Frühling beginnt bald. In den USA heißt der Tag „Groundhog Day“, weil Murmeltier im Englischen „groundhog“ heißt.

Was passiert genau?

Alles spielt sich in einem Städtchen mit dem komplizierten Namen Punxsutawney ab. Das liegt im Bundesstaat Pennsylvania. Am Murmeltiertag reisen Zehntausende Menschen dorthin, um bei dem Spektakel dabei zu sein. Früh am Morgen gehen Männer mit Frack und Zylinder gekleidet in einen Wald. Die Männer gehören zum „Groundhog Club“. Der Chef dieses Clubs klopft gegen den Bau, in dem das Murmeltier Phil Winterschlaf hält. Phil wird ans Tageslicht gezogen und verrät, wie das Wetter wird. Tierschützer kritisieren diese Tradition, weil der Nager in seinem Winteschlaf gestört wird.

Wie funktioniert die Vorhersage?

Die Regel lautet: Wenn Phil seinen eigenen Schatten sehen kann, bedeutet das weitere sechs Wochen Winterwetter. Wenn nicht, steht der Frühling vor der Tür. Seinen Schatten kann Phil natürlich nur sehen, wenn die Sonne scheint oder der Himmel nicht bewölkt ist. Der Chef  des Groundhog-Clubs behauptet, dass Phil ihm zuflüstert, ob der Winter beendet ist. Danach verrät der Chef es den anderen Menschen.

Stimmt die vorhersage?

128 Mal hat Murmeltier Phil bereits vorhergesagt, wann in den USA der Winter endet. Natürlich ist es nicht immer dasselbe Tier. Untersuchungen von Wetterexperten haben ergeben, dass das Murmeltier nur 17 Mal das Winterende richtig voraussagte. Der Chef des „Groundhog Clubs“, Bill Deeley, behauptet allerdings: „Phil irrt niemals.“ In den letzten Jahren lag der Nager allerdings  oft daneben. Der Club-Chef hat dafür eine Erklärung: „Ich habe Phil falsch verstanden.“

Woher kommt der Brauch?

Forscher glauben, der Murmeltiertag geht auf deutsche Einwanderer zurück: Sie  glaubten, dass 40 Tage nach Weihnachten, also am 2. Februar, Murmeltiere aus ihrem Winterschlaf erwachen. Wenn sie dann ihren Schatten sehen, erschrecken sie und ziehen sich für weitere sechs Wochen in ihren Bau zurück.

Von Kathy Stolzenbach