Ski-Fahrer rasen supersteile Pisten hinab

Er holt hoffentlich eine Medaille: Felix Neureuther. (Foto: Getty)
Er holt hoffentlich eine Medaille: Felix Neureuther. (Foto: Getty)

Beim Rodeln ist es doch so: Je steiler der Abhang ist, umso mehr Spaß hat man. Bei der Ski-Weltmeisterschaft, die vom 2. bis 15. Februar dauert, sind die Pisten aber so steil, dass man dort mit einem Schlitten  gar nicht erst herunterfahren könnte.

Ski-Weltmeisterschaften finden immer in den ungeraden Jahren statt – zum Beispiel 2015.  Diesmal sind die Sportler  an einem Ort namens Beaver Creek in den USA.  Es geht um Gold, Silber und Bronze in den Disziplinen Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Slalom sowie der Kombination aus Abfahrt und Slalom, und zwar für Männer und Frauen. Zudem gibt es noch einen Team-Wettbewerb. Abends kannst du dir die Rennen bei ARD und ZDF im Fernsehen angucken.

Die Geschichte der WM

Eine alpine Ski-WM gibt es schon seit 1931, die ersten Titelkämpfe wurden   in der Schweiz veranstaltet. Damals fielen die Siege noch klarer aus als heute. Erster Abfahrts-Weltmeister wurde  Walter Prager aus der Schweiz, der mit fast 22 Sekunden Vorsprung gewann.  Heute entscheiden meist nur Hundertstel-Sekunden über  Sieg oder Niederlage.

Der Austragungsort

Vail/Beaver Creek ist das größte Ski-Gebiet der USA. Dort fanden schon zweimal Weltmeisterschaften statt, 1989 und 1999.

Die Strecken

Es gibt zwei ganz herausragende Strecken, auf denen die Wettkämpfe stattfinden. Die Männer fahren auf einer Piste, die „Birds of prey“ heißt, also Greifvögel. Das Starthaus steht in einer Höhe von 3483 Metern, das Ziel liegt auf 2730 Metern, das ist außergewöhnlich hoch. 2,6 Kilometer beträgt die Länge der Abfahrt. An der steilsten Stelle beträgt das Gefälle 63 Prozent. Das ist so steil, dass du dort niemals rodeln könntest. Deswegen trauen sich nur sehr mutige und sehr geübte Fahrer dort hinunter. Die Sportler sausen mit bis zu  130 Kilometern pro Stunde herunter – das ist ungefähr so schnell, wie ein Auto auf der Autobahn fährt. Ganz schön krass auf zwei schmalen Brettern in eisigem Gelände! Die Frauenabfahrt heißt „Raptor“, also Raubvogel, und ist ebenfalls extrem anspruchsvoll: Start auf 3440 Metern Höhe, Länge: 2,5 Kilometer, Höchstgeschwindigkeit: 120 Kilometer pro Stunde.  Und auch hier gilt: Keine Chance auf Schlittenfahren.

Die deutschen Hoffnungen

Der Deutsche Ski-Verband schickt acht Männer und vier Frauen in die USA. Bei den Männern haben Felix Neureuther und Fritz Dopfer sehr gute Chancen auf eine Medaille im Slalom und Riesenslalom. Bei den Frauen hoffen viele, dass Viktoria Rebensburg in einer der Disziplinen Riesenslalom, Super-G oder Abfahrt aufs Podest kommen könnte.

Von Stephan Klemm