Ein Corona-Test für Zuhause

Ein Corona-Test für Zuhause
Ein negativer Corona-Schnelltest. Foto: Peter Kneffel/dpa


Angenommen, du wüsstest, dass du wahrscheinlich nicht mit dem Coronavirus infiziert bist – dann könntest du doch relativ beruhigt in die Schule gehen, Oma und Opa besuchen und mit deiner Familie in den Urlaub düsen, oder? 

Genau das ist der Gedanke hinter den Schnelltests, die es bald geben soll. Das sogenannte Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat in der vergangenen Woche die ersten drei davon zugelassen. Das Besondere: Du musst dafür nicht extra zum Arzt, sondern kannst sie selbst durchführen. Was alles dahinter steckt? Wir erklären es dir.

An einer Grundschule nimmt ein Sanitäter einem Schüler per Stäbchen eine Nasenprobe für einen Corona-Schnelltest ab. Foto: Peter Kneffel/dpa

Wie läuft der Schnelltest genau ab?

Wenn du schon einmal einen Corona-Test machen musstest, dann kennst du das vielleicht: Ein Arzt oder eine Ärztin oder andere Fachleute haben mit einem Wattestäbchen eine Probe aus deinem Rachen oder deiner Nase genommen. Manche finden das etwas unangenehm, weil das Stäbchen dafür so weit rein muss. Für die neuen Schnelltests, die man selbst durchführen kann, muss man zwar auch diesen sogenannten Abstrich mit dem Wattestäbchen machen. Jedoch kann die Probe jetzt aus dem vorderen Nasenbereich entnommen werden. Dort wird das Stäbchen fünf Mal gedreht. Auf die Probe muss man anschließend eine besondere Lösung geben und kann dann anhand eines Kontrollstreifens ablesen: Habe ich alles richtig gemacht? Und vor allem: Bin ich positiv auf das Virus getestet?

Kann das auch schiefgehen?

Vielleicht hast du gehört, dass es bislang mit anderen Schnelltests einige Probleme gab. Denn das Ergebnis des sogenannten Antigen-Schnelltests, der nicht extra ins Labor gegeben werden muss, ist nicht so zuverlässig wie beispielsweise der PCR-Test. Das heißt: Manchmal ist das Ergebnis dort negativ, obwohl die Person vielleicht gar nicht gesund ist. Oder es ist positiv und die Person ist gar nicht mit dem Coronavirus infiziert.

Auch bei den neuen, selbstdurchführbaren Tests sind solche Risiken nicht ausgeschlossen. Etwa, wenn das Stäbchen für die Probe nicht lang genug in der Nase war. Oder wenn die Infektion mit dem Coronavirus noch nicht so lange her ist und erst nach dem Test die Krankheitssymptome auftreten. Dann kann es sein, dass die Menge der Viren zu gering und das Testergebnis deshalb – fälschlicherweise – negativ ausfällt.

Ein Corona-Schnelltest. Foto: Marijan Murat/dpa

Was mache ich, wenn der Schnelltest positiv ist?

Sagt der Test zu Hause aber tatsächlich, dass du mit dem Coronavirus infiziert bist, gilt: Das Ergebnis muss mit einem PCR-Labortest noch einmal überprüft werden! Wo und wie Fachleute dafür noch einmal eine Probe entnehmen, klären dann am besten deine Eltern beim Gesundheitsamt oder eurem Hausarzt für dich ab. Und bis dahin solltest du natürlich kein Risiko eingehen und in Quarantäne gehen, um niemanden anzustecken!

Was sind die Vorteile?

Politiker hoffen: Mit den Schnelltests kann bald jeder schnell und einfach von zu Hause aus überprüfen, ob etwa der Husten durch eine Erkältung oder eine Ansteckung mit dem Coronavirus ausgelöst wird.

Denn nur wer weiß, dass er infiziert ist, kann auch seine Kontakte einschränken und den Menschen aus dem Umfeld Bescheid geben, dass sie sich vielleicht auch angesteckt haben. Es könnte also mit den Tests womöglich besser verhindert werden, dass sich das Virus immer weiter verbreitet.

Wo bekomme ich so einen Test?

Deshalb soll es die Tests nahezu überall zu kaufen geben – etwa in Drogerien, Supermärkten, im Internet und natürlich in Apotheken. Der Vorteil dort: Du kannst im Zweifel noch einmal nachfragen, wie der Test genau funktioniert, damit du alles richtig machst und das Ergebnis sicherer ist.

Wie viel so ein Test kostet, ist noch nicht ganz klar – wahrscheinlich zwischen fünf und zehn Euro. Aber: Wenn du zusammenrechnest, was eure Familie bezahlen müsste, wenn jeder von euch zwei Mal pro Woche einen Test macht – dann wäre das ganz schön viel. Viele Politiker sagen deshalb, dass die Tests günstig sein müssen. Damit sie wirklich etwas bringen und dabei mithelfen, dass wir alle gesund bleiben.

Von Elisa Sobkowiak und Katharina Hensel

Foto: IVDC/China CDC via GISAID/dpa

Wissenswert – Corona
Wenn du mehr über das Coronavirus wissen möchtest oder du dir Sorgen machst, findest du hier mehr Informationen: https://www.duda.news/wissenswert-corona/