Start für die Sternsinger

Start für die Sternsinger
Bis zum 6. Januar sind sie überall in Deutschland unterwegs: die Sternsinger. (Foto: dpa)

Sie wandern von Haus zu Haus, singen Lieder und sammeln Spenden: die Sternsinger. Das sind Mädchen und Jungen, die sich zu Jahres-Beginn mit festlichen Gewändern und Kronen als Könige verkleiden.

Kindern in Not helfen

Mit dem Geld, das sie von den Bewohnern bekommen, wollen sie anderen Kindern helfen, denen es nicht so gut geht. In diesem Jahr ist das Beispielland Bolivien. Das ist ein Land in Südamerika. Aber das Geld der Sternsinger wird nicht nur in Bolivien eingesetzt. Es geht an mehr als 2000 Hilfsprojekte für Kinder auf der ganzen Welt.

In der Stadt Fulda ging am Dienstag die neue Sternsinger-Aktion mit einem Gottesdienst im Dom los. Rund 2000 Kinder aus ganz Deutschland versammelten sich dort. Bis zum 6. Januar sind die Mädchen und Jungen dann in ganz Deutschland unterwegs.

Wo kommt die Tradition her?

Wie die Könige folgen die Kinder dem Stern. (Foto: dpa)

Wie die Könige folgen die Kinder dem Stern. (Foto: dpa)

Vor mehr als 2000 Jahren hatten die Sterne eine ungewöhnliche Stellung am Himmel. Einer von ihnen leuchtete sehr hell. Drei kluge Männer glaubten, dass das etwas Besonderes zu bedeuten hatte. Deshalb folgten sie dem hellen Stern.

Er führte sie nach Bethlehem, einer Stadt in Palästina. Das liegt östlich des Mittelmeers. Dort fanden sie das neugeborene Jesuskind mit Maria und Josef. An diese Geschichte erinnert der Dreikönigstag am 6. Januar.

Der Erzählung nach hießen die drei Sterndeuter Caspar, Melchior und Balthasar. Sie waren sicher, dass Jesus eine Art Retter sei und einmal etwas Großes werden würde. Deshalb hatten sie ihm kostbare Geschenke mitgebracht: teures Gold sowie die seltenen Duftstoffe Weihrauch und Myrrhe. Man könnte sagen, das waren die allerersten Weihnachtsgeschenke.

Ist die Geschichte wahr?

Die Kinder verkleiden sich als die drei Weisen Caspar, Melchior und Balthasar. (Foto: dpa)

Die Kinder verkleiden sich als die drei Weisen Caspar, Melchior und Balthasar. (Foto: dpa)

So oder so ähnlich berichten die Bibel und andere Erzählungen über den Besuch der Heiligen Drei Könige bei Jesus. Was daran wirklich stimmt, weiß man nicht so genau.

In der Bibel ist zum Beispiel noch nicht von Königen die Rede. Dort werden sie Sterndeuter oder weise Männer genannt. Möglicherweise kamen sie aus den heutigen Ländern Irak oder Iran, wo man damals schon viel von Sternenkunde verstand. Auch ihre Namen kamen erst später ins Spiel.

Zeichen an der Haustür

Die Sternsinger schreiben einen Segen an die Tür. (Foto: dpa)

Die Sternsinger schreiben einen Segen an die Tür. (Foto: dpa)

Die Sternsinger sammeln nicht nur Süßigkeiten und Geld ein. Die Kinder schreiben oft eine Abkürzung an die Tür. In diesem Jahr lautet die Abkürzung: 20 * C + M + B + 16. Dahinter steckt ein Segen. Damit bitten Menschen, die an Gott glauben, etwas zu beschützen. Zum Beispiel Menschen und Tiere, oder eben ein Haus.

Der Stern steht für den Stern, dem die Heiligen Drei Könige gefolgt sind. Die Kreuze sind ein Zeichen für einen bekannten Segen: im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Und was ist mit den beiden Zahlen? Sie stehen für das Jahr, in dem die Sternsinger den Segen verteilt haben.

Die drei Buchstaben stehen für lateinische Worte: Christus Mansionem Benedicat. Das bedeutet: Christus, segne dieses Haus. Außerdem passen die Buchstaben zu den Heiligen Drei Königen: C wie Caspar, M wie Melchior und B wie Balthasar.

Von dpa, ann

Sternsinger haben die Kanzlerin besucht. Hier erzählt Ole (10), wie das war:

Besonderer Besuch