Beeindruckend und gefährlich

Wir erklären dir, wie ein Vulkan entsteht und wie es zu einem Ausbruch wie auf La Palma kommen kann

Vielleicht warst du dort schon mal mit deinen Eltern in Urlaub. Sonst hast du den Namen dieser Insel in den letzten Wochen bestimmt in den Nachrichten gehört: La Palma. Auf der Insel bricht nämlich ein Vulkan aus. Seit sieben Wochen quillt heiße Lava aus ihm hervor und bahnt sich ihren Weg über die Insel Richtung Meer. Wie ist die Lage dort zurzeit? Und warum bricht ein Vulkan überhaupt aus? Das erklären wir dir heute.

Wo liegt La Palma?

La Palma gehört, genau wie die Inseln Teneriffa und Gran Canaria zu den Kanaren. Diese Inselgruppe liegt im Atlantischen Ozean, westlich von Afrika, sie gehört aber zu Spanien. Auf den Inseln gibt es viele Vulkane, deswegen bricht dort auch immer mal wieder einer aus, das letzte Mal vor genau 50 Jahren – ebenfalls auf La Palma.

Touristen beobachtet den Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja vom Aussichtspunkt Tajuya aus. Foto: Kike Rincón/EUROPA PRESS/dpa

Und dann, am 19. September 2021 war es wieder so weit: Ein Vulkan aus der Bergkette „Cumbre Vieja“ spuckte wieder Lava. Seitdem fließt ein heißer Strom Richtung Meer. Auf dem Weg hat die Lava schon Gebäude und Straßen zerstört, viele Menschen haben ihr Zuhause verloren. Außerdem spuckt der Vulkan Asche aus, die sich wie schwarzes Pulver überall auf der Insel verteilt. Auch giftige Gase treten aus. Deswegen sollen die Menschen am besten zu Hause bleiben. Auch viele Schulen sind geschlossen.

Woraus besteht unsere Erde?

Um zu verstehen, warum ein Vulkan überhaupt ausbricht, muss man wissen, woraus unsere Erde besteht. Ganz tief in ihrem Inneren liegt der sogenannte Erdkern. Um ihn herum ist der Erdmantel: Eine riesige Masse aus Gestein, das zum Teil geschmolzen ist und Magma heißt. Es ist super heiß und steht unter hohem Druck. Die äußerste Schicht der Erde ist die sogenannte Erdkruste. Sie ist kalt und fest und besteht aus verschiedenen Erdplatten. Auf diesen Erdplatten liegen unsere Kontinente und Meere. Weil das Magma unter den Erdplatten flüssig ist, bewegen sie sich aber ganz langsam – mal zueinander hin, mal voneinander weg.

Wie entsteht ein Vulkan?

Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn die Erdplatten sich bewegen, können Risse und Spalten in der Erdkruste entstehen. Die heiße Magma, die ja unter hohem Druck steht, schießt dann aus dem Inneren der Erde durch diesen Riss an die Oberfläche. Ein Vulkan entsteht und spuckt die heiße, zähe Flüssigkeit aus. Sie heißt nun nicht länger Magma, sondern Lava.

Asche bedeckt den Boden in der Nähe eines Vulkanausbruchs auf der La Palma. Die Asche wird Tausende von Metern in den Himmel geschleudert, aber die schwersten und dicksten Partikel unterliegen schließlich der Schwerkraft. Foto: Emilio Morenatti/AP/dpa

Es kann aber auch passieren, dass zwei Platten aufeinander stoßen und eine sich unter die andere schiebt. Auch dabei kann ein Vulkan entstehen. Vulkane gibt es aber nicht nur an den Rändern der Erdplatten. An manchen Stellen unter der Erdkruste sammelt sich nämlich besonders viel heißes Magma an. Es kann dafür sorgen, dass die Erdkruste an dieser Stelle schmilzt – und Magma nach außen treten kann.

Warum bricht ein Vulkan aus?

Wenn ein Vulkan entstanden und fertig ausgebrochen ist, sieht er aus wie ein Berg. Nur, dass er oben keine Spitze hat, sondern einen runden Krater – dort wo die Lava herausgeflossen ist. Die Lava, die sich auf dem Land und zum Teil bis ins Meer verteilt hat, kühlt ab und wird fest. So kann sogar neues Land entstehen. So ist es gerade auch auf La Palma: Dort, wo die Lava ins Meer fließt, entsteht neues Land. Genauso sind die Kanarischen Inseln auch vor Millionen von Jahren aus dem Meer entstanden: Aus Vulkanausbrüchen und abgekühlter Lava.

Manche Vulkane brechen nur ein Mal aus. Andere sind immer wieder aktiv. Und wieder andere bezeichnen Experten als „schlafend“, so wie den Vulkan auf La Palma. Unter ihm hat sich wohl so viel heißes Magma gesammelt, dass der Druck zu groß wurde – und der Vulkan anfing, Lava und Asche auszuspucken.

von Angela Sommersberg