Merkel will weitermachen

Merkel will weitermachen
Angela Merkel (Mitte) gehört zur Partei CDU. (Foto: dpa)

Sie ist eine der wichtigsten Frauen der Welt, hat immer viel zu tun und kann nicht auf die Straße gehen, ohne erkannt zu werden. Trotzdem will Angela Merkel weiter machen. Die 62-Jährige ist die Bundeskanzlerin von Deutschland. Am Sonntag hat sie nun verkündet: Nächstes Jahr, bei der Bundestagswahl, wird sie wieder für das Amt der Kanzlerin kandidieren.

Was passiert bei der Bundestagswahl?

Alle vier Jahre wird in Deutschland der Bundestag gewählt. Im Bundestag arbeiten viele Politiker aus verschiedenen Parteien und entscheiden über wichtige Dinge, zum Beispiel darüber, wo das deutsche Militär eingesetzt werden soll. Politiker im Bundestag heißen Abgeordnete. Bei der Bundestagswahl stellt jede Partei außerdem einen Kanzlerkandidaten auf. Angela Merkel wird  – wie auch schon bei den vergangenen drei Wahlen in den Jahren 2005, 2009 und 2013 – die Kandidatin für ihre Partei, die CDU.

Im Bundestag bilden dann die Parteien eine Regierung, die entweder allein oder zusammen eine Mehrheit der Stimmen haben, also eine Stimme mehr als die Hälfte der Abgeordneten. Im Jahr 2013 erhielt die Union aus CDU und CSU mit Angela Merkel jedoch nur 41,5 Prozent der Stimmen und entsprechend viele Abgeordnete  und musste ein Regierungsbündnis mit der SPD (25,7 Prozent der Stimmen) eingehen. Das nennt man dann eine Koalition.

Wieso möchte Angela Merkel weiter machen?

Die Hände wie eine Raute vorm Bauch zusammengelegt - das ist Angela Merkels Lieblingsbewegung. (Foto: dpa)

Die Hände wie eine Raute vorm Bauch zusammengelegt – das ist Angela Merkels Lieblingsbewegung. (Foto: dpa)

Schon seit elf Jahren ist Merkel Bundeskanzlerin. 16 Jahre ist sie Chefin der CDU. Beide Aufgaben möchte sie weiter machen. So ein bisschen hat Angela Merkel am Sonntag auch erklärt, warum sie wieder antritt. Es sei nicht nur ihre eigene Entscheidung gewesen, sagte sie. Viele wichtige Politiker aus ihrer Partei hatten bereits gesagt, dass sie sich eine neue Kandidatur von Merkel wünschen würden. Selbst Noch-US-Präsident Barack Obama hatte letzte Woche bei seinem Besuch in Deutschland anklingen lassen, dass er Merkel wählen würde.

Wer sind Merkels Gegner im nächsten Jahr?

Vielleicht tritt SPD-Chef Sigmar Gabriel gegen die Kanzlerin an. (Foto: dpa)

Vielleicht tritt SPD-Chef Sigmar Gabriel gegen die Kanzlerin an. (Foto: dpa)

Das ist noch nicht so ganz klar, denn bislang hat nur die CDU ihre Kandidatin verkündet. Für die SPD, die momentan zweitgrößte Partei in Deutschland, könnte Sigmar Gabriel gegen Merkel antreten. Er ist der Chef der Partei und außerdem Deutschlands Wirtschaftsminister. Viele sagen, seine Kandidatur sei wahrscheinlich. Er wäre voraussichtlich auch Merkels gefährlichster Gegner.

Wie stehen Merkels Chancen Kanzlerin zu werden?

Schon drei Mal ist Angela Merkel zur Bundeskanzlerin gewählt worden. Manche halten sie deswegen für unbesiegbar. Auf der anderen Seite zeigen Umfragen, dass Merkel in den vergangenen Jahren an Zustimmung unter den Wählern verloren hat. „Das wird ein Wahlkampf wie niemals zuvor“, sagte Merkel am Sonntag. Wahrscheinlich wird Merkel  wie auch 2013 eine Koalition eingehen müssen. Dabei könnte es wieder zu einem Bündnis zwischen CDU/CSU und SPD kommen. Gefährlich wird es für Angela Merkel, sollten die Linkspartei und die Grünen stärker als 2013 werden und ein Bündnis zwischen SPD, Linkspartei und Grünen ermöglichen. Dann könnte Angela Merkel ihren Job  als Bundeskanzlerin verlieren.

Von Lukas Hansen

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