60 Stunden für ein Kostüm

60 Stunden für ein Kostüm
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Die Designerin Katia Convents steht neben einer hautfarbenden Schneiderpuppe. Foto: Stephan Pick/dpa

Auf dem Boden liegen Stoffreste und einzelne Fäden herum. Die Regale an den Wänden sind voll mit knallbunten Stoffbahnen. In Tüten und Kisten lagern Perlen, Federn, bunte Glitzer-Steine und andere Verzierungen.

Der Duft von Klebstoff liegt in der Luft. Katia Convents (rundes Bild) schneidert besondere Kleider. Sie werden auf Tanz-Turnieren getragen. Aber nicht nur dort! Auch für die Fernseh-Show „Let’s Dance“ entwirft sie jede Woche neue Kostüme. Heute Abend ist das Finale der Show.


Victoria Swarovski und Daniel Hartwich, Moderatoren, stehen in der RTL-Tanzshow Let’s Dance im Coloneum. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Aufregend und anstrengend

Im Atelier von Katia Convents in Bonn herrscht Hochbetrieb. Sie und ihre Mitarbeiter schneidern die Tanzkleider für die Show. Das ist aufregend und anstrengend. Denn in jeder Sendung tragen die Kandidaten neue maßgeschneiderte Kostüme – je nachdem welche Tänze sie vorführen und zu welchem Thema. Die Kostüme dafür werden von Woche zu Woche neu entworfen und angefertigt. Dafür bleiben Katia Convents und ihrem Team nur wenige Tage Zeit.

Kostümentwürfe der Designerin Katia Convents für die Tanzshow «Let`s Dance». Foto: Stefanie Paul/dpa

Vom Hobby zum Beruf

Tanzkleider können ziemlich aufwendig sein. „Bis zu 60 Stunden Handarbeit kann in so einem Kostüm stecken“, verrät die Expertin. Sie hat früher selbst bei Wettbewerben getanzt. Noch heute beurteilt sie als Wertungsrichterin Tänzerinnen und Tänzer bei Turnieren. „Als ich noch aktiv war, habe ich mir meine Kleider selbst geschneidert. Ich hatte eine genaue Vorstellung davon, wie meine Kostüme aussehen sollten“, erzählt sie. Aus dem Hobby wurde ihr Beruf.

Strenge Regeln

Während bei einer Tanz-Show wie „Let’s Dance“ fast alles erlaubt ist, gelten für die Kleider bei Tanzturnieren strenge Regeln. Zum Beispiel müssen dort bestimmte Körperteile bedeckt sein. Kostüme in Hautfarbe sind verboten und man darf Teile beim Tanzen nicht ausziehen. Für die Standard-Tänze hingegen braucht man beispielsweise lange, wallende Kleider. Sie bestehen aus einem feinen Stoff und sind etwa mit Federn verziert. Bei diesen Tänzen gibt es viele fließende Bewegungen und langsame Drehungen. Dabei sehen die langen Kleider sehr schön aus.

Ella Endlich, Sängerin, und Valentin Lusin, Profitänzer, tanzen in der RTL-Tanzshow Let’s Dance im Coloneum. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Kurze Kleider

Bei anderen Tänzen tragen die Frauen dagegen sehr kurze Kleider. Sie liegen eng am Körper an und sind oft mit bunten Glitzer-Steinen verziert. In diesen Kleidern können die Tänzerinnen besser einen Spagat oder schnelle Drehungen machen.

Im Atelier von Katia Convents rattern die Nähmaschinen auf Hochtouren. Es bleibt nur noch wenig Zeit bis zur letzten Sendung. Und da muss alles perfekt sitzen. (dpa)

Die Show

Vielleicht hast du in den vergangenen Wochen mal in die Show „Let’s Dance“ reingeschaltet. Dort tanzen Prominente zusammen mit Profi-Tänzern. Jede Woche fliegt ein Paar raus. Heute Abend findet das Finale statt. Mit dabei sind: Sängerin Ella Endlich mit Valentin Lusin, Handballer Pascal Hens mit Ekaterina Leonova und Schauspieler Benjamin Piwko mit Isabel Edvardsson.

Von Stefanie Paul