Märchenland aus Schnee und Eis

Märchenland aus Schnee und Eis
Da wirken Menschen winzig! Die ganze Stadt wurde aus Eis gebaut. Nachts wird sie farbig angestrahlt. (Fotos: dpa)

Der Schnee in diesem Winter lässt noch auf sich warten. Zumindest bei uns. Wenn er da ist, bauen wir gerne Schneemänner oder andere Figuren. Doch wusstest du, dass es Menschen gibt, die spektakuläre Dinge aus Schnee und Eis bauen? Manche machen das als Hobby, andere als Beruf. Sie sind richtige Künstler. Jedes Jahr findet in China das sogenannte „Harbin Ice Festival“ statt.

Dort wird eine riesengroße Fläche mit tollen Skulpturen aufgebaut. Wenn die Sonne untergeht, werden alle Objekte bunt beleuchtet. Wir stellen dir das Märchenland aus Schnee und Eis vor.

Was ist das Ice-Festival?

Die Figuren sind riesengroß. (Fotos: dpa)

Die Figuren sind riesengroß. (Fotos: dpa)

Das bereits zum 32. Mal stattfindende Event im Nordosten Chinas lockt jedes Jahr Tausende Menschen an und gilt als weltweit größte Veranstaltung dieser Art. Nirgendwo anders gibt es eine Eisskulpturen-Stadt in dieser Größe. Dieses Jahr rechnen die Veranstalter mit eine Million Besucher!

In der chinesischen Stadt Harbin können Besucher vom 5. Januar bis zum 25. Februar durch die gigantische Eis-und-Schnee-Stadt schlendern. Auf rund 750.000 Quadratmeter können sie sich in insgesamt vier unterschiedlichen Themenparks zerstreuen. Das ist mehr als 100 Fußballfelder! Dort stehen aufwendig produzierte Kunstwerke. Denn für das Festival haben Künstler eisige Figuren oder Bauwerke hergestellt. Manche mit Treppen und Türmchen, andere mit Türchen und Säulen. Neben den Gebäuden wirkt ein Mensch klitzeklein. Wenn es dunkel ist, erscheint die Stadt in einem neuen Licht. Denn dann leuchten viele Gebäude und Skulpturen in bunten Farben. Das ist ein toller Anblick!

Wie entstehen die Figuren?

Die Eisblöcke werden aus dem Fluss geschlagen.

Die Eisblöcke werden aus dem Fluss geschlagen.

Das Gewässer in Harbin liefert traditionell auch den Baustoff, also das Eis, für die Winterlandschaft. Die internationalen Künstler schneiden mit Sägen und anderen Werkzeugen große Eisblöcke aus dem Songhua-Fluss. Er fließt durch Harbin. Drei Monate feilten Experten aus China und den Niederlanden mit mehr als 10.000 Arbeitern an dem Winter-Wunderland. Sie schnitzten Skulpturen, errichteten Schlösser aus Eis und sorgten für eine tolle Beleuchtung. Dafür brauchten sie viel Geduld und Zeit. Denn sie wollten, dass ihre Werke detailgetreu und perfekt werden. Im Zentrum der Eis-Stadt bauten sie sogar einen Eis-Turm mit 15 Stockwerken.

Welche Attraktionen gibt es dort?

Bis Anfang Februar läuft das Festival.

Bis Anfang Februar läuft das Festival.

Die begehbare Eis- und Schneestadt zeigt riesige Kopien berühmter Skulpturen und Gebäude aus aller Welt. Aber nicht nur Monumentalbauten sind zu sehen, sondern auch andere bekannte Motive werden von den Künstlern aus dem Eis geschlagen. Zum Beispiel der Charakter Olaf aus Disneys Animationsfilm Frozen.

Neben unterschiedlichen Eiskunstaustellungen und –restaurants locken auch sportliche Wettbewerbe im Ski- oder Snowboardfahren. Es gibt sogar ganz mutige Menschen, die am beliebten Winterschwimmen im Songhua-Fluss teilnehmen. Wagemutige haben sich schon am Eröffnungstag am Dienstag in das eisige Wasser gestürzt. Sie sprangen dazu bei Temperaturen von minus 14 Grad Celsius kopfüber ins Wasser. Danach haben sie bestimmt ganz schön gebibbert!

Warum schmelzen die Figuren nicht?

Verrückte Formen und Figuren

Verrückte Formen und Figuren

Die Eiswelt in Harbin schmilz nicht. Das liegt an dem Wetter in der Region. In Harbin herrschen Temperaturen von bis zu minus 40 Grad Celsius. Auch Frost und Regen sind dort keine Seltenheit. Erst im April wird das Wetter etwas besser.

Das Festival ist eine wichtige Einnahmequelle für diese Region in China. Mit den zahlreichen Einheimischen oder Touristen die extra dafür einreisen, können die Veranstalter ihre Kosten decken.

Von Shara Fatheyan