20. November – Der internationale Tag der Kinderrechte

20. November – Der internationale Tag der Kinderrechte
Jugendliche beim UNICEF-YouthFestival Foto: UNICEF/DT2018-60530/Marcel Wogram

Kinder haben Rechte. Das klingt erst einmal logisch und selbstverständlich. Doch nicht immer ist das Erwachsenen oder Politikern bewusst. Und vermutlich kennen viele Kinder selbst nicht alle ihre Rechte. Das ist aber wichtig, denn nur dann kann man sie auch einfordern. Um auf Kinder und ihre Rechte aufmerksam zu machen, gibt es den internationalen Tag der Kinderrechte. Er ist am heutigen Dienstag. Wir verraten dir, was es damit auf sich hat.

Internationaler Tag der Kinderrechte

Seit dem 20. November 1989 wird der internationale Tag der Kinderrechte gefeiert. Denn an diesem Tag haben 191 Staaten ein wichtiges Abkommen unterschrieben. Es heißt „Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen“. Die Vereinten Nationen sind eine Organisation, der fast alle Länder angehören und die sich für Frieden auf der Welt einsetzt. In dem Abkommen sind die Rechte der Kinder in 54 Artikeln zusammengefasst. Die Staaten, die es unterschrieben haben, verpflichten sich, die Rechte der Kinder zu achten. Dazu gehören zum Beispiel das Recht auf Bildung, auf Gesundheit, auf Spiel und Freizeit, auf freie Meinungsäußerung und auf gewaltfreie Erziehung. In vielen Ländern werden Kinder aber leider trotzdem ausgebeutet, müssen hart arbeiten oder werden geschlagen.

Kinderrechte in Deutschland

Organisationen wie Unicef fordern, dass auch in Deutschland den Kinderrechten mehr Beachtung geschenkt wird. Unicef ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen und kümmert sich um Kinder auf der ganzen Welt. Unicef setzt sich dafür ein, dass die Kinderrechte ins Grundgesetz aufgenommen werden. Das Grundgesetz ist die Verfassung von Deutschland. Darin sind die wichtigsten Regeln für ein gutes Zusammenleben aufgelistet. Alle Menschen, Behörden und Gerichte müssen sich daran halten. Darin steht zum Beispiel, dass Frauen und Männer gleichberechtigt sind. Und dass kein Mensch wegen einer Behinderung, wegen seiner Religion, Hautfarbe oder Herkunft benachteiligt werden soll.

10 unicef-Juniorbotschafter zu Besuch bei der Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bundeskanzleramt. Foto: UNICEF/DT2012-36376/Julia Zimmermann

Kinderrechte im Grundgesetz

„Kinder sind besonders verletzlich und müssen deshalb auch besonders geschützt werden. Deswegen haben sie auch besondere Rechte“, sagt Katharina Kesper von Unicef. Bisher stehen die Kinderrechte aber nicht im Grundgesetz. Doch ein erster Schritt ist gemacht: In ihrem Koalitionsvertrag haben die beiden Regierungsparteien CDU/CSU und SPD sich dazu verpflichtet, die Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen. „Das ist ein Meilenstein“, findet Katharina Kesper. Bis Ende 2019 soll eine Arbeitsgruppe einen Vorschlag dafür ausarbeiten. „Eine Gesetzesänderung dauert einige Zeit und passiert nicht von heute auf morgen“, sagt Katharina Kesper.

 

Foto: UNICEF/DT2015-28699/Marcel Wogram

Die Aktion „Kids Takeover“

Um den Blick auf die Kinderrechte zu lenken, veranstaltet Unicef zum internationalen Tag der Kinderrechte die Aktion „Kids Takeover“. Kinder und Jugendliche schlüpfen für einen Tag in die Rolle von Erwachsenen: Sie schreiben zum Beispiel Artikel in Zeitungen, moderieren Radiosendungen und diskutieren mit Politikern im Europaparlament in Brüssel. „Wir sind die Botschafter der Zukunft und wollen unsere Welt mitgestalten“, sagt Esra Khairi, Mitglied des Junior-Beirats von Unicef. Auch der „Kölner Stadt-Anzeiger“ macht bei der Aktion mit: Die 17-jährige Sarah Schulten schreibt auf der Meinungsseite der heutigen Ausgabe über das Thema Kinderrechte.

Von Kathy Stolzenbach