Was tun Tiere bei großer Hitze?

Es ist so heiß! Seit Wochen ist es oft wärmer als 30 Grad. Um uns abzukühlen, trinken wir Menschen viel oder gehen schwimmen. Aber wie machen das die Tiere bei großer Hitze? Das haben wir uns im Kölner Zoo angeschaut.
TAPIR
Der Tapir liegt ganz entspannt im Schatten in seinem Becken. Bloß nicht zu viel bewegen! Immerhin ist er das größte Säugetier, das es in Südamerika gibt, wie Ruth Dieckmann verrät. „Besonders große Tiere müssen schauen, dass sie nicht überhitzen“, sagt sie. Ihre Körper bekommen mehr Sonne ab, weshalb ihnen schneller heiß wird. Deswegen lassen sie es auch langsam angehen.
ERDMÄNNCHEN
Eine Tierart im Kölner Zoo freut sich sehr über die hohen Temperaturen: die Erdmännchen! Sie kommen aus Afrika und genießen die Sonne. Im Winter ist es ihnen eigentlich viel zu kalt in Deutschland. Deswegen kuscheln sie sich dann unter Wärmelampen. Die brauchen sie im Moment nicht. Und wenn es ihnen doch mal zu warm ist, verstecken sie sich einfach in ihren kühlen Höhlen unter der Erde.
KAMEL
Die Kamele sind zwar sehr groß, sie haben aber keine Probleme mit der Hitze. „Das sind richtige Klimaexperten“, sagt Ruth Dieckmann. Die Trampeltiere stammen nämlich aus der Wüste Gobi. Die liegt in Asien, in den Ländern China und Mongolei. Dort müssen die Tiere große Temperaturschwankungen aushalten: Die Temperaturen bewegen sich zwischen -27 Grad Celsius und bis zu 50 Grad!
MARABU
Eine außergewöhnliche Methode haben sich die Marabus ausgedacht, um sich abzukühlen. Sie pinkeln sich selbst an! Die Vögel stammen aus Afrika, wo es auch sehr heiß werden kann. Deshalb haben sie eine eigene Klimaanlage entwickelt: Urin und Kot enthält Wasser. Wenn sie also ihre Ausscheidungen an ihre Beine spritzen, verdunstet das Wasser – und kühlt die Tiere bei großer Hitze. Die Marabus finden das anscheinend nicht eklig – es nützt ihnen einfach!
FLUSSPFERD
Für die Flusspferde hat sich die Natur etwas Spezielles ausgedacht: Die Tiere haben überall kleine Drüsen. Wenn die Sonne scheint und es sehr warm ist, produzieren sie ein Sekret, eine Art Schleim. Der funktioniert wie eine natürliche Sonnencreme und schützt ihren Körper vor der Hitze. Aber am liebsten entspannen die Flusspferde bei so hohen Temperaturen im Wasser. „Sie sind dort fast den ganzen Tag. Erst am Abend kommen sie raus“, sagt Ruth Dieckmann.
SCHNEELEOPARD
Einen besonderen Leckerbissen bekommt manchmal der Schneeleopard und ab und zu auch der Grizzlybär: Ihr Fressen wird tiefgefroren. So kommt es schon mal vor, dass der Leopard über einen großen Eisblock tapst, um sein Fleisch aufzutauen. Leckeres Essen mit eingebauter Abkühlung also! „Der Schneeleopard kommt aus der kühlen Region in Nepal und dem Himalaya-Gebirge“, erklärt Ruth Dieckmann. Das liegt in Asien. Deshalb ist dem Leoparden schon ziemlich warm bei diesen Temperaturen. „Tagsüber ist er deswegen nicht so aktiv.“
PINGUIN
Einige Tiere haben ein eigenes Schwimmbecken im Zoo, wie zum Beispiel die Humboldt-Pinguine. Sie stammen aus Südamerika, wo es auch sehr warm werden kann – deshalb finden sie es gar nicht so schlimm, dass es heiß ist. „Aber in ihrem Becken können sie sich abkühlen, wenn sie möchten“, erklärt Zoopädagogin Ruth Dieckmann. Unter ihrem dicken Gefieder kann es nämlich ganz schön warm werden. Deshalb stellen sie auch manchmal die Flügel ein bisschen vom Körper ab, um sich „zu lüften“.
ELEFANT
Ähnlich wie wir Menschen verhalten sich auch Tiere bei großer Hitze: Auch sie brauchen genügend Möglichkeiten, um zu trinken – das ist sehr wichtig. Ansonsten suchen sich die meisten Bewohner im Kölner Zoo einen schattigen Platz. Unter Bäumen, in ihren Höhlen oder im Wasser finden sie kühlere Orte. Auch die Elefanten können sich jederzeit in ihrem Wasserbecken abkühlen. Zusätzlich bieten ihre Pfleger ihnen aber noch einen besonderen Service an: Einmal pro Tag gibt es eine Dusche. Durch die Gitterstäbe des Geheges halten die Pfleger einen Schlauch und spritzen die Tiere ab.
„Ins Gehege darf niemand“, sagt Zoopädagogin Ruth Dieckmann. Elefanten können nämlich ziemlich gefährlich werden. Deshalb machen die Pfleger das Gehege auch nur sauber, wenn die Elefanten in ihrem Haus eingesperrt sind.