Störche brauchen nasse Wiesen

Störche brauchen nasse Wiesen
Jungstörche üben Fliegen bevor sie für den Winter nach Süden aufbrechen. Foto: Felix Kästle/dpa

Weil Frühjahr und Sommer zu trocken waren, finden die Vögel kaum Nahrung

Störche bekommen gern mal nasse Füße. Denn feuchte Wiesen mit Teichen, Weiden und Sümpfe, sind für sie ein wichtiger Lebensraum. In Wiesen, die ab und zu überschwemmt werden, laichen zum Beispiel Frösche. Unter anderem ernähren sich Störche und ihren Nachwuchs auch von diesen Tieren.

Warum haben Störche gerade ein Problem?

In diesem Frühling und Sommer war es in vielen Gegenden eher sehr trocken. Es regnete kaum. Deshalb fanden Störche auch weniger Futter. Das führte dazu, dass es dieses Jahr weniger Jungtiere gibt, die Weißstörche immer im Sommer in vielen Ländern Europas zur Welt bringen, berichten Experten vom Naturschutzbund.

Damit Storcheneltern genug Futter finden, sind feuchte Wiesen nötig. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Wohin fliegen die Störche?

Im Moment üben Jungstörche für ihren ersten großen Flug nach Süden, wo sie den Winter verbringen. Dafür lernen sie, wie sie sich geschickt in den verschiedenen Luftschichten verhalten, denn sie halten, anders als zum Beispiel Reiher, die ihre Beine beim Flug anziehen, ihren Hals und ihre Beine beim Fliegen lang ausgestreckt in der Luft.

Weißstörche gehören zu den bekanntesten Langstrecken-Zugvögeln. Die kalten Wintermonate verbringen sie meist in warmen Ländern – die Störche aus dem Osten Europas in Afrika und die Vögel aus dem Westen meist in Spanien. Das ist nicht so weit, und sie sparen dadurch viel Kraft. Auf die Reise in ihr Winterquartier machen sie sich im August und September, am liebsten fliegen sie über Land, und ungern übers Meer. Warum? Weil sie nur über Land mit Hilfe der warmen Winde im Segelflug gleiten können, der spart nämlich Energie und Kraft.

Für Störche war es teilweise zu trocken. Sie hatten Probleme Nahrung zu finden. Foto: Soeren Stache/dpa

Wann kommen sie zurück?

Im Frühjahr kommt meist das Männchen zuerst zurück aus dem Süden und steuert das Nest vom Vorjahr an, Horst sagen Fachleute dazu. Ein Storchennest aus lose aufgeschichteten Zweigen und Ästen kann bis zu zwei Tonnen schwer sein. Immerhin muss es die großen Vögel beherbergen: Ausgewachsene Störche sind ungefähr 1,10 Meter groß – vom Kopf bis zum Schwanz, wenn sie ihre Flügel ausbreiten, von Flügel zu Flügel sogar bis zu 2,20 Meter. Das Weibchen kommt dann etwas später „nach Hause“.

Wie alt werden Störche?

Wusstest Du, dass Storchenpaare wie auch Schwäne ein Leben lang treu bleiben, manchmal bis zu 30 Jahre lang? Der älteste bekannte Storch in freier Wildbahn wurde sogar 33 Jahre alt. Störche bauen gemeinsam ihr Nest und brüten abwechselnd die zwei bis sieben Eier, die das Weibchen legt, es sei denn, es ist zu trocken, wie dieses Jahr. Typisch für Störche ist ihr roter Schnabel, der aber beim Nachwuchs erst dunkel, dann blassrot ist, bevor er knallrot wird. Wenn ein Storch sich ausruht, steht auf einem Bein und steckt Kopf und Schnabel in die langen Federn seines Halses.

Warum sagt man oft auch Klapperstorch?

Die Vögel geben keine Laute von sich, sondern klappern mit ihrem Schnabel und zwar laut, damit es weit zu hören ist. Sie klappern, um sich zu begrüßen, sich mit dem Partner oder der Partnerin zu verständigen und um fremde Störche von ihrem Nest zu verjagen.

Von Caroline Kron (mit dpa)