Rasenmäher auf vier Beinen

Rasenmäher auf vier Beinen
Diese Zwergziegen knabbern auf der Wiese Hecken, Büsche und Gras ab. Foto: Uli Deck/dpa

Zwergziegen helfen, eine Wiese von Gras, Büschen und Hecken zu befreien  

Ein kurzes Pfeifen reicht. Schon kommen Gertrud, Emma und Hanni angelaufen und mit ihnen 13 weitere Zwergziegen. Die Tiere leben auf einer Wiese in Baden-Baden. Sie gehören Marco Zacharias und Sebastian Fritz. Die beiden Männer nutzen die Zwergziegen gewissermaßen als Rasenmäher. Die Tiere sollen Hecken, Büsche und Gras auf dem Gelände abknabbern.

Wie groß sind Zwergziegen?

So klein sind die Zwergziegen aber nicht. Die erwachsenen Tiere reichen den Männern locker bis zum Knie. Die zwei Wochen alten Lämmer sind aber wirklich noch sehr klein. Doch auch sie toben schon über die Wiese. Wie die anderen Jungtiere springen sie durch das Gras und klettern auf Holz herum. Oder sie stoßen sich gegenseitig mit dem Kopf weg. Ihre kleinen Hörner verletzen sie dabei nicht.

Marco Zacharias (links) und Sebastian Fritz sind seit fünf Jahren Ziegenbesitzer. Foto: Uli Deck/dpa

Wie verhalten sich die Tiere?

Wilder geht es zur Sache, wenn jemand mit Futter kommt. Dann stürmen alle Ziegen quer über das Gelände. Die Muttertiere schieben auch schon mal schroff die Kleinen zur Seite, um an die Körner zu kommen. Wenn Marco Zacharias und Sebastian Fritz sich beim Füttern hinknien, klettern die kleinen Ziegen hin und wieder auf ihnen herum. Sie lassen sich dann auch auf den Arm nehmen und streicheln.

Was mögen die Ziegen am liebsten?

Vor fünf Jahren sind die beiden Männer Ziegenbesitzer geworden. Wo heute eine Wiese mit ein paar Obstbäumen ist, sei damals alles mit Brombeerhecken zugewuchert gewesen, erzählt Marco Zacharias. Also überlegten sie, wie sie das Gestrüpp loswerden, ohne dass es ständig nachwächst. Da kamen sie auf die Idee, sich Ziegen anzuschaffen. „Am liebsten fressen die Hecken“, erklärt Sebastian Fritz.

Die Zwergziegen finden auf der Wiese viel zu fressen: Gebüsch, Hecken und Gras. Foto: Uli Deck/dpa

Die Männer kauften zwei Tiere. Weil die jedoch trächtig waren, kam schnell Nachwuchs. Mit der Zeit wuchs die Herde auf 16 Zwergziegen an. „Unsere Mitarbeiterinnen“ nennen die beiden Männer die Ziegen. Haben die Tiere eine Fläche abgefressen, ziehen sie einfach weiter auf eine neue. Marco Zacharias und Sebastian Fritz bauen Zäune um das Gelände. Auch bei Regen und im Winter bei Schnee tummeln sich die Ziegen im Freien. In Anhängern mit Stroh können sie übernachten.

Wie finden die Nachbarn die tierischen Rasenmäher?

Inzwischen hätten sich auch einige Nachbarn schon die Ziegen ausgeliehen, damit sie auf ihrem Grundstück alles ratzekahl fressen, erzählt Marco Zacharias.  Wenn die Nachfragen häufiger werden, können die beiden Männer sich vorstellen, noch mehr Rasenmäher auf vier Beinen anzuschaffen.

Von Marco Krefting (dpa)