Kinder, die sich wehren

Kinder, die sich wehren
Der Regisseur Gilles de Maistre schafft mit seinem Film ein berührendes Porträt über die Kinder dieser Welt, die sich mit überwältigendem Mut und Optimismus gegen Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung erheben. Bild: Neue Visionen Filmverleih

Ein neuer Film stellt Jungen und Mädchen vor, die sich für eine bessere Welt einsetzen

„Niemand ist zu klein, um einen Unterschied zu machen.“ Den Spruch hast du vielleicht schon mal gehört. Gesagt hat ihn Greta Thunberg, die bekannte Klima-Aktivistin aus Schweden. Aber wusstest du, dass noch viel mehr Kinder und Jugendliche versuchen, die Welt zu verbessern? Sie setzen sich nicht nur dafür ein, dass mehr gegen die Klimakrise getan wird. Sie versuchen auch, armen Menschen zu helfen oder kämpfen dafür, dass Kinder mehr Rechte haben.

„Ich will Kinder zeigen, die sich nicht länger ihr Rückgrat brechen lassen, die sich wehren, die dafür aufstehen, dass die Internationalen Kinderrechte auf der ganzen Welt gelten“, sagt Filmemacher Gilles de Maistre. Für seinen Film „Morgen gehört uns“, der heute im Kino startet, hat er acht Kinder aus verschiedenen Ländern der Welt besucht, die sich für eine bessere Welt einsetzen. Auf dieser Seite wollen wir dir vier Kinder aus dem Film etwas genauer vorstellen. Und vielleicht hast du ja auch eine Idee, wie du die Welt ein bisschen verändern könntest.

José Adolfo ist einer von fünf Finalisten, die in Stockholm für den Internationalen Klimapreis nominiert sind. Bild: Neue Visionen Filmverleih

José aus Peru

Wie Greta Thunberg setzt sich José Adolfo für Umweltschutz ein. Der Junge aus Peru hat eine Umweltbank gegründet. Dafür sammeln Kinder Müll aus Papier oder Plastik, der wiederverwertet wird. Diesen Müll bringen sie zu José. Der wiederum verkauft den Müll an spezialisierte Unternehmen – und bezahlt die Kinder. Um ein Konto bei José eröffnen zu können, müssen die Kinder beim ersten Mal fünf Kilo verwertbaren Müll mitbringen. Ab dann zahlen sie jeden Monat mindestens ein Kilo auf ihr Konto ein. So wird der Müll weiterverwertet – und die Kinder haben mehr Geld. Tolle Idee, oder?

Heena aus Indien

In dem Land Indien gibt es Kinder, die auf der Straße leben. Welche Probleme haben sie im Alltag? Und was würde ihnen helfen? Über all diese Fragen schreiben Kinder in dem Magazin „Balaknama“. Übersetzt heißt das „Die Stimme der Kinder“. Heena ist eine von diesen Kinderreporterinnen.

Heena ist eines von den engagierten Straßenkindern Indiens, die mit ihrer Zeitschrift dafür sorgen, dass ihre Geschichten Gehör finden. Bild: Neue Visionen Filmverleih

In richtigen Redaktionskonferenzen entsteht das Magazin. Später wird es auf der Straße verteilt, um auf die Probleme der Kinder aufmerksam zu machen. Heena setzt sich auch dafür ein, dass alle Kinder in Indien Lesen und Schreiben lernen, damit sie später einen guten Beruf haben können.

Arthur aus Frankreich

Arme Menschen gibt es auch bei uns in Europa. Manche von ihnen leben sogar auf der Straße. Das hat Arthur aus Frankreich traurig gemacht. Der Junge wollte etwas für die Obdachlosen tun. Seine Eltern rieten ihm, Geld auf eine Art zu sammeln, die ihm liegt. Das tat Arthur: Der Zehnjährige malt nämlich tolle Bilder. Die verkauft er für 50 bis 200 Euro pro Stück. Rund hundert Bilder hat er schon verkauft. Mit den Einnahmen geht Arthur einkaufen und packt Tüten mit Lebensmitteln oder Kleidung für arme Menschen. Sein Traum: Einmal so viel Geld haben, dass er ein ganzes Haus für die Obdachlosen kaufen kann.

Aïssatou aus Guinea

In Aïssatous afrikanischem Heimatland Guinea werden manche Mädchen schon als Kinder verheiratet und erfahren Gewalt. Dagegen wollte Aïssatou etwas unternehmen. Nun spricht sie auf Märkten, startet Aktionen und versucht Politiker davon zu überzeugen, mehr gegen diese sogenannten Kinderehen zu tun. Wenn sie von einer Hochzeit eines jungen Mädchens erfährt, versucht sie zusammen mit anderen Frauen, diese zu verhindern. Aïssatous Vorbild ist Idrissa Bah: Sie begann als Kind, sich gegen erzwungene Ehen einzusetzen und ist heute mit 21 Jahren Präsidentin eines Clubs für Mädchen.

Von Angela Sommersberg