Okapi

Okapi
Oben schwarz, unten gestreift: Okapis haben ein ausgefallenes Fell. (Foto: dpa)

Dieses Tier sieht aus wie eine Mischung aus Esel, Pferd und Zebra – doch es ist am engsten mit der Giraffe verwandt! Trotzdem fehlt den Okapis das wichtigste Erkennungsmerkmal ihrer Verwandten – der lange Hals. Der Okapi-Hals ist nur ungefähr so lang wie der von Pferden. Deswegen heißen die Tiere auch „Kurzhalsgiraffen“. Weil sie so scheu sind, haben Forscher sie erst vor etwa hundert Jahren entdeckt.

  • Heimat: Okapis leben nur in einer Region der Erde – im dichten Regenwald der Demokratischen Republik Kongo. Das ist ein Land in Afrika, das am Äquator liegt.
  • Familie: Wie du nun schon weißt, sind Okapis eng mit Giraffen verwandt. Die beiden Tierarten gehören als einzige zu der Gruppe der sogenannten Giraffenartigen – sie haben also keine weiteren sehr engen Verwandten. Beide Tiere sind Säugetiere und gehören zu den Paarhufern.
  • Praktisch, so eine lange Zunge! (Foto: dpa)

    Praktisch, so eine lange Zunge! (Foto: dpa)

    Aussehen: Okapis sind etwa so groß wie Esel: Sie sind zwei bis 2,5 Meter lang und etwa 1,5 Meter hoch. Sie wiegen 150 bis 200 Kilogramm. Ihr Fell ist rot-braun, manchmal auch schwarz. Nur an den Wangen und an der Kehle leuchtet es weiß. Wie gesagt, ist der Hals der Tiere nur so lang wie der von Pferden – dafür ist ihre Zunge aber riesig! Bis zu 25 Zentimeter kann sie werden – das ist so lang wie ein Schuh in Größe 40! Die Beine der Tiere sehen aus wie von Zebras geklaut: Sie sind im oberen Bereich schwarz-weiß gestreift und unten fast ganz weiß. Die Männchen haben auf der Stirn zwei etwa 15 Zentimeter lange, stumpfe und behaarte Hörner. Männchen und Weibchen haben außerdem ziemlich große Ohren.

  • Verhalten: Mit ihren Ohren können Okapis sehr gut hören und sich in ihrem Revier orientieren. Sie haben feste Reviere, in denen sie meistens alleine leben. Nur selten sind Okapis in Gruppen unterwegs. Tagsüber sind die Tiere sehr aktiv und rupfen mit ihrer langen Zunge Blätter ab. Vermutlich ist der Hals der Okapis normal lang, weil die Tiere im Regenwald an alle wichtigen Blätter gut heran gelangen konnten.
  • Feinde: Der Leopard ist der größte Feind der Okapis. Weil der Mensch aber die Heimat der Okapis, den Regenwald, zerstört, sind die Tiere vom Aussterben bedroht.
    Okapis sind meistens Einzelkinder. (Foto: dpa)

    Okapis sind meistens Einzelkinder. (Foto: dpa)

  • Kinder: Eine feste Paarungszeit gibt es bei den Okapis nicht. Denn im Regenwald ist es ja immer ungefähr gleich warm – deswegen können die Babys zu jeder Jahreszeit auf die Welt kommen. Das Weibchen bekommt meistens ein Junges, das schon eine halbe Stunde nach der Geburt stehen und nach zwei Tagen gut laufen kann. Meistens bleiben die Kinder aber ein paar Wochen in einem Versteck. Zunächst trinken sie nur Milch bei der Mutter, später fressen sie auch selbst Blätter. Nach 1,5 Jahren sind die kleinen Okapis erwachsen und verlassen ihre Mutter. Die Tiere werden ungefähr 20 Jahre alt.
  • Nahrung: Okapis sind Vegetarier. Sie fressen vor allem Blätter, die sie mit ihrer langen Zunge von den vielen unterschiedlichen Bäumen im Regenwald abrupfen. Okapis mögen aber auch Früchte, Kräuter, Gräser und junge Äste.

 

Von Willi und Angela Sommersberg

Klick dich weiter durch unser Tier-Lexikon:

Zum Nerz Zum Opossum