Zusammen vier Wochen durchhalten 

Zusammen vier Wochen durchhalten 
Foto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa

Vielleicht fühlst du dich ab heute etwas in der Zeit zurückversetzt: Restaurants und Cafés bleiben geschlossen, die Turnhalle und der Sportplatz, wo du letzte Woche noch mit deinem Verein trainiert hast, sind leer gefegt.

So ähnlich sah der Alltag etwa im März und April in diesem Jahr schon einmal aus. Weil die Zahl der Menschen, die sich in den vergangenen Wochen mit dem Coronavirus angesteckt hat, noch immer so stark ansteigt, gibt es ab heute eine Art zweiten Lockdown. Wir erklären dir noch einmal ausführlich, was das bedeutet und warum das nicht alle gut finden.

Leere Bahnen in der Schwimmhalle “Sportbad an der Elster”, die aufgrund des Teil-Lockdowns geschlossen ist. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Was passiert ab heute? 

In der vergangenen Woche haben alle Regierungschefs der Bundesländer gemeinsam mit Kanzlerin Angela Merkel entschieden: So kann es nicht weitergehen. Jeden Tag melden die Gesundheitsämter einen neuen Rekord an Corona-Patienten. Und sie schaffen es nicht mehr, die sogenannten Infektionsketten zurückzuverfolgen – also zu begreifen, wer sich wo und wann bei wem angesteckt hat. 

Deshalb wird das Leben in Deutschland wieder heruntergefahren – um uns alle zu schützen. Und vor allem natürlich ältere Menschen oder Kranke, für die eine Corona-Infektion sehr gefährlich werden könnte. 

Der große Unterschied zum Frühjahr: Politiker sprechen von einem „Lockdown Light“, es gibt dieses Mal also etwas schwächere Maßnahmen. Heißt: Du und deine Freunde können weiter zur Schule gehen und Geschäfte bleiben erstmal geöffnet. Dafür wird aber alles abgesagt und geschlossen, was Aktivitäten in der Freizeit betrifft. Außerdem sollen alle ihre Kontakte so weit einschränken, wie es geht. Und wenn man sich doch mit jemandem trifft, ist das nur noch mit Personen aus zwei verschiedenen Haushalten erlaubt. 

Foto: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa

Was sagen die Parteien dazu? 

Erstmal gelten all diese neuen Regeln nur bis zum 30. November, also vier Wochen. Nach der Hälfte dieses „Lockdown Light“ wollen sich die Politiker noch einmal zusammensetzen und schauen, wie gut die Maßnahmen wirken. Doch nicht alle sind von den neuen Regeln begeistert: Einige Parteien im Bundestag etwa kritisieren, dass die Maßnahmen nicht streng genug sind und man viel früher hätte handeln müssen. Sie sagen, man hätte schon den ganzen Sommer nach einer Lösung suchen können, die das Virus auch langfristig eindämmt. Wieder andere finden die Einschränkungen übertrieben. Und dann sagen Politiker, es sei nicht richtig, dass immer nur die Regierungen der Länder über die richtige Corona-Strategie diskutieren – und alle anderen Politiker im Bundestag erst darüber informiert werden, wenn alles schon beschlossen ist. Obwohl also nicht alle ganz einverstanden sind, konnten sich zumindest die Ministerpräsidenten einigen: Die Maßnahmen sind in allen Bundesländern in Deutschland gleich. 

Was kannst du tun?

Dadurch, dass die Schulen geöffnet bleiben, ändert sich für dich vielleicht erstmal nicht ganz so viel. Doch was tun am Nachmittag, wenn alle Hausaufgaben erledigt sind?

Dick einpacken und einen Spaziergang durch das letzte, bunte Herbstlaub machen geht natürlich immer. Das ist dir zu langweilig? Dann verbinde deinen Spaziergang doch mit einer Aufgabe: Einen lieben Brief zu deinen Großeltern bringen zum Beispiel. Oder exakt so weit gehen, dass du auf dem Schrittzähler nachher ein rundes Ergebnis hast. Auch Ablenkung jeder anderen Art ist erlaubt: Auf deinem Instrument üben, einen Spieleabend mit der Familie machen, etwas Leckeres kochen. Und wenn du daran denkst, dass das Weihnachtsfest umso schöner wird, wenn sich jetzt alle an die Regeln halten und so viele Menschen wie möglich gesund bleiben – dann vergehen die vier Wochen wie im Flug.

Von Elisa Sobkowiak

Foto: IVDC/China CDC via GISAID/dpa

Wissenswert – Corona

Wenn du mehr über das Coronavirus wissen möchtest oder du dir Sorgen machst, findest du hier mehr Informationen: https://www.duda.news/wissenswert-corona/