Pelz an der Kapuze

Pelz an der Kapuze
Nerze werden wegen ihres Fells getötet: (Foto: Fotolia)

Vielleicht ist es dir bei einem Streifzug durch die Geschäfte aufgefallen: Oft sind die Bommel von Mützen oder die Kapuzen von Winterjacken mit flauschigem Pelz besetzt. Doch wusstest du, dass dieser Pelz manchmal aus dem Fell von echten Tieren gemacht wird? So kam Anfang des Jahres heraus, dass in manchen Geschäften Mützen verkauft wurden, deren Bommel aus Katzenfell waren.  Viele Pelz-Kapuzen sind aber auch künstlich. „Es ist sehr schwierig zu erkennen, ob das Fell echt ist oder nicht“, sagt Frank Schmidt. Er arbeitet für die Tierschutz-Organisation peta.

Echt oder künstlich

Wenn ein Kleidungsstück aus echtem Pelz gemacht ist, dann mussten dafür Tiere sterben. Oft wird für den Pelz das Fell von Nerzen, Mardern, Füchsen, Waschbären oder auch Kaninchen genommen. Meistens werden diese Tiere auf Pelz-Farmen gehalten. Jedes Tier ist dann in einem kleinen Käfig eingesperrt. Dort kann es sich nicht so verhalten wie in der Natur. „Ein Nerz wird meist nach sieben Monaten getötet“, erzählt Frank Schmidt. In Großbritannien, den Niederlanden und Österreich sind Pelzfarmen verboten, in Deutschland nicht. Für einen Mantel, der komplett aus Pelz besteht, müssen ungefähr 40 Nerze sterben. Für den Kapuzenbesatz oder den Mützenbommel sind es ungefähr zwei Tiere.  „Echter Pelz ist für viele Menschen ein Luxus-Produkt“, sagt Frank Schmidt. Dabei gibt es mittlerweile auch tollen künstlichen Pelz, zum Beispiel aus Baumwolle. Der ist genauso kuschelig – und man kann ihn färben.

Kompliziertes Etikett

Ist ein Kleidungsstück aus echtem Pelz gemacht, dann steht auf dem Etikett: „Enthält nicht-textile Materialien tierischen Ursprungs“. Dieser Satz ist so kompliziert, dass du dann trotzdem nicht sicher sein kannst, ob der Pelz echt ist oder nicht. Dazu kommt, dass viele Firmen ihre Kleidung in Ländern wie China produzieren lassen. Dort gibt es kaum Gesetze, die Tiere schützen. „Manchmal fangen die Produzenten Hunde oder Katzen auf der Straße und machen daraus Mützen-Bommel. Das ist  genauso teuer, wie Kunstpelz herzustellen“, erklärt Frank Schmidt. Am Preis kannst du echten Pelz also oft nicht erkennen. „Die deutschen Firmen wissen manchmal nicht, dass für ihre Kleidung Tiere sterben mussten.“ Deswegen achten heute viele Geschäfte genau darauf, nur Kunstpelz zu verwenden.

Der Fühl-Test

Aber wie erkennt man, ob der Pelz echt ist oder nicht? „Eigentlich kannst du das nur durch Fühlen  erkennen“, sagt Frank Schmidt. Bei echtem Fell gibt es noch eine Unterwolle, das sind kleine, flauschige Härchen, die  unter den langen Haaren wachsen. Zudem kannst du manchmal die Lederhaut fühlen, an der die Haare befestigt sind. Bei echtem Fell bewegen sich die Haare im Wind, Kunstfell hingegen ist eher steif und klebrig und die Härchen haben alle eine Länge.

Das kannst du tun

Du möchtest nicht, dass Tiere für deine Kleidung sterben? Dann sprich mit vielen Leuten über das Thema. Wenn du beim Einkaufen mit deinen Eltern eine schöne Jacke mit Pelzbesatz entdeckst,  kannst du den Fühl-Test machen. Manchmal hilft es auch, den Verkäufer zu fragen. „Wenn du dir aber nicht sicher bist, ob es echter oder künstlicher Pelz ist, dann lass die Jacke lieber hängen“, rät Frank Schmidt. Es sei denn, du möchtest gerne echten Pelz tragen.

Von Angela Sommersberg