Der Mann mit dem schnellen Bobby-Car

Der Mann mit dem schnellen Bobby-Car
Foto: Andreas Arnold/dpa

Bobby-Cars sind doch eigentlich ein
 Kinderspielzeug? Ganz genau! Aber nicht das von Dirk Auer. Das hat
 sogar einen Totenkopf vorne drauf. Herr Auer hat das Spielzeugauto 
mit mehreren Triebwerken ausgestattet. Damit ist er schon so schnell
 gefahren wie manche Autos auf der Autobahn, um die 120 Kilometer pro 
Stunde.



Flammen kommen beim Anlaufen der Triebwerke aus den Düsen des Bobby-Cars von Dirk Auer. Foto: Andreas Arnold/dpa

Zwei der Triebwerke hat Herr Auer direkt am Auto verbaut. Zwei andere 
stecken in Halterungen an seinen Armen. «Das ist so ähnlich wie die
Turbinen beim Flugzeug», erklärt Dirk Auer. Er ist Ingenieur von 
Beruf.

 Sogar die typische quietschende Hupe hat das Bobby-Car noch. Der 
Lenker sieht auch so aus wie üblich, ist aber ein bisschen stabiler.
 Eine Hülle aus einem speziellen Material dichtet das Bobby-Car ab. So
 kann nichts und niemand Feuer fangen. Denn die Düsen werden richtig 
heiß. Die Räder des ursprünglichen Spielzeugautos hat Dirk Auer durch
 dickere ersetzt.

 

Schon ziemlich gruselig so ein Totenkopf am Bobby-Car. Foto: Bernadette Winter/dpa

Am liebsten steht der 46 Jahre alte Mann im Keller seines Hauses in 
Groß-Gerau, einer Stadt im Bundesland Hessen. Schon als Kind hat er gerne gebastelt. 

Im Keller hängen Kästchen mit Schrauben und Nägeln in verschiedenen 
Größen an der Wand. Daneben ist ein Regal mit Farben und Lacken. Auch
 Werkzeuge wie Hammer, Zange und Schraubenzieher gibt es hier.

 In seinem Keller kann Dirk Auer auch flexen. Dann schneidet er zum 
Beispiel Metall mit einer speziellen Maschine. Auf einer alten
 Werkbank steht das aktuelle Bobby-Car.

«Ich will Dinge miteinander kombinieren, die noch keiner ausprobiert 
hat», sagt der Tüftler. Als kleiner Junge wollte er mit dem BMX-Rad 
am höchsten springen. Später fuhr er Inlineskates mit Düsenantrieb.

 Während der Fahrt trägt Dirk Auer Schutzkleidung. Angst habe er
 nicht, sagt er. Er gibt aber zu: «Ich bin immer ein bisschen 
aufgeregt vorher.»

 Wenn Dirk Auer mit seinem aufgemotzten Spielzeugauto fährt, sieht es
 so aus, als säße er auf einem Schlitten. Natürlich sind seine Beine
 viel zu lang. Deshalb lehnt er sich zurück und streckt sich aus – so
 ähnlich wie ein Rennrodler. Die Luft wird heiß und die Turbinen
 heulen auf. Dann rauscht er davon. (dpa)