Praktikum in der Backstube

Praktikum in der Backstube

Luisa nimmt ein Dreieck vom Backblech. Dann legt sie es vor sich auf die Arbeitsplatte, zupft an einer Ecke und wickelt den Teig blitzschnell zu einem Hörnchen zusammen. Luisa steht erst seit ein paar Stunden in der Backstube von „Törtchen Törtchen“, aber wenn sie Croissants zusammenrollt, sieht es aus als hätte sie die ganze Woche nichts anderes gemacht. Luisa macht heute ein Mini-Praktikum in der Konditorei – und das hat ziemlich viel mit Duda zu tun. Wie das sein kann? Das erfährst du hier!

Minipraktikum bei Törtchen Törtchen mit Luisa

Luisas Berufswunsch

Schon seit der dritten Klasse weiß Luisa ganz genau, was sie einmal werden möchte: Konditorin! „Ich backe, bastele und verziere total gerne“, erzählt die Elfjährige. Am liebsten macht sie Brownies. Das Backen liegt bei ihr in der Familie. Oft backt sie mit ihrer Mama oder Oma zusammen. „Irgendwann meinte meine Mutter mal, dass ich später Konditorin werden könnte – und die Idee hat mir sehr gut gefallen.“ Deswegen hat sie bei der Frage „Was willst du einmal werden?“ im Steckbrief für die Duda-Kinderzeitung natürlich auch Konditorin angegeben.

Das wiederum hat Matthias Ludwigs, der Chef der Kölner Konditorei „Törtchen Törtchen“ gelesen – und sich bei uns in der Duda-Redaktion gemeldet. Er wollte Luisa zu einem Mini-Praktikum einladen, damit sie ihren Traumberuf auch mal ausprobieren kann. So etwas ist noch nie passiert! „Ich hab mich total gefreut, als die Mail aus der Redaktion kam“, sagt Luisa. „Aber mein kleiner Bruder war sauer, dass sich auf seinen Duda-Steckbrief niemand gemeldet hat – er hatte als Berufswunsch Bauer angegeben.“

Arbeiten statt Ausschlafen

An diesem Freitag ist es für Luisa so weit: Sie hat wegen Lehrerkonferenz schulfrei, aber anstatt auszuschlafen, steht sie pünktlich um halb neun in der Backstube. Die anderen Konditoren sind schon seit sechs Uhr da. Zuerst hilft Luisa, die Croissants zu rollen und die Schokolade in die Schokocroissants zu legen. „Von der Schokolade habe ich schon ein bisschen genascht“, erzählt Luisa später. „Aber danach habe ich mir natürlich immer die Hände gewaschen!“ Luisa macht eine Vanillecreme, bastelt die Macarons zusammen und hilft, die Verzierungen für die Muffins herzustellen. „Ich konnte richtig mit anpacken, das war super!“, schwärmt Luisa. Das Verzieren hat ihr am meisten Spaß gemacht, weil das so kreativ ist. Oft macht sie zu Hause einen einfachen Kuchen, den sie dann aber später aufwendig verziert, zum Beispiel mit Marzipan. „Das ist so ähnlich, wie mit Knete spielen“, findet sie.

Viele haben kein Interesse

Nach dem Tag bei „Törtchen Törtchen“ ist Luisa sich sicher, dass sie selbst einmal Konditorin werden möchte. „Es war genauso, wie ich es mir vorgestellt hab“, sagt die Elfjährige. Das freut den stellvertretenden Backstubenleiter Dominik Kaltenbach, der sich heute um Luisa gekümmert hat. Luisa habe sich sehr gut gemacht, findet er. „Sie war wissbegierig und hat viel gefragt.“ Leider würden sich aber immer weniger junge Leute für den Beruf interessieren. Dominik Kaltenbach glaubt, dass das an den Arbeitszeiten liegt. „Aber wenn wir um sechs anfangen, haben wir nachmittags um drei frei – das ist vor allem im Sommer toll!“

Luisa jedenfalls plant schon ihren nächsten Ausflug in die Backstube: Zum Girls’ Day nächstes Jahr im April möchte sie gerne wiederkommen. So lange backt und verziert sie zu Hause mit ihrer Mama und ihrer Oma weiter Kuchen.

Von Angela Sommersberg