Tablets und ein Klassen-Hamster

Tablets und ein Klassen-Hamster
Matilda (links) und Luna (rechts) haben genaue Vorstellungen, wie man Schulen besser machen kann. Foto: Christoph Soeder/Montag Stiftung Denkwerkstatt/dpa

Die Kinderbotschafter Luna und Matilda haben überlegt, wie man Schulenverbessern könnte

Wo lernen Kinder besonders gut? Und wie klappt der Unterricht am besten? Fragen wie diese haben Kinder aus ganz Deutschland beantwortet.

Zuletztstellten einige davon ihre Ideen in Berlin vor. Auch Luna und Matilda waren dabei. Die beiden Neunjährigen gehen in die vierte Klasse der Grundschule Weinböhla im Bundesland Sachsen. Hier erzählen sie euch von ihrem besonderen Tag und ihren Ideen zum Thema Schule.

Welche Ideen habt ihr vorgestellt?

Matilda: Ein Thema war „Sammeln und Belohnen“. Wir stellen uns vor, dass jedes Kind mit einer gewissen Punktzahl in den Unterricht startet, zum Beispiel zehn. Dann kommt es darauf an: Bin ich leise? Gehe ich die Aufgaben konzentriert an? So kann man Punkte sammeln, aber auch verlieren. Das entscheidet unsere Lehrerin. Für die Punkte bekommt man dann eine Belohnung.

Was würde sich dadurch verändern, denkt ihr?

Luna: Die Kinder würden mit mehr Freude zur Schule kommen. Und sie würden sich mehr anstrengen, wenn sie wissen: Dann bekomme ich am Ende des Tages einen Flummi.

Habt ihr euch auch Gedanken zur Ausrüstung in den Schulen gemacht?

Matilda: Wir wollen, dass jede Schule Tablets bekommt. Wir sind dafür, dass es die für die höheren Stufen gibt, also ab der fünften Klasse. Für Kinder in der Vierten könnte es eingeschränkt Tablets geben, etwa für bestimmte Fächer oder zur Recherche.

Was waren noch für Themen dabei?

Luna: Schulhaustiere! Wir hätten gerne Tiere, um die sich alle kümmern würden. Zuerst hatten wir die etwas verrückte Idee, Giraffen und Nilpferde zu nehmen. Aber das war nicht umsetzbar.

Matilda: Wir wollen kleine, pflegeleichte Tiere: Hamster, Kaninchen und Meerschweinchen.

Das würde viel Arbeit machen. Matilda: Wir brauchen mehr Lehrkräfte. Die könnten sich dann auch um solche AGs kümmern. Am besten wären zwei Klassenlehrer.

Luna: Einen wirklichen Klassenlehrer und eine Vertretung. Der Vertretungslehrer könnte immer wieder mal in der Klasse sein. Dann wüsste er auch genau, was die Klasse im Unterricht gerade drannimmt. Und er würdedie Kinderkennen.

Das Gespräch führte Rebecca Krizak (dpa)

Hintergrund: Was macht der Bürgerrat?

Wie Schulen und Unterricht funktionieren, entscheiden zu einem großen Teil Politiker und Politikerinnen. Aber woher wissen die, was gut ist und was die Kinder sich wünschen?

Eine Möglichkeit, Menschen aus der Politik mit anderen Menschen zusammenzubringen, sind Bürgerräte. Dort erarbeiten unterschiedliche Leute Vorschläge zu einem bestimmten Thema, etwa zur Bildung. Genau so ein Bürgerrat kam zuletzt inBerlin zusammen.Die Erwachsenen in diesem Bürgerrat wollten wissen: Was wünschen sich Kinder für die Schulen? Kinderbotschafter wie Matilda und Luna stellten vor, was sie mit anderen Kindern erarbeitet hatten. Der Bürgerrat kann das nun aufgreifen und der Politik bis November konkrete Vorschläge machen. (dpa)